Mittlerweile hat sich der Landrat von Rottal-Inn in einem emotionalen Statement zu Wort gemeldet. Alle Nachrichten zum Coronavirus in Bayern lesen Sie in unserem neuen Ticker.
Update vom 10. November, 6.45 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern kratzt an der 400er Marke. Nach aktuellen Zahlen des RKI liegt sie bei 395,8. Deutschlands Hotspot Nummer 1 ist der Landkreis Rottal-Inn, dort liegt der Wert am Mittwoch bei 1104,3.
Update vom 10. November, 6.31 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland und Bayern bleibt angespannt. Der Münchner Infektiologe Christoph Spinner hält trotz der steigenden Corona-Zahlen einen neuen Lockdown aktuell nicht für hilfreich. „Lockdowns sind bezogen auf die Pandemie-Kontrolle nicht nur politisch das radikalste Mittel, sondern auch wissenschaftlich ein eher Schwaches - außer sie werden absolut konsequent umgesetzt und konsequent kontrolliert“, sagte der Pandemie-Beauftragte des Klinikums rechts der Isar der TU München der Deutschen Presse-Agentur. Er erklärt, welche Maßnahmen aus seiner Sicht jetzt richtig wären.
Update vom 9. November, 16.25 Uhr: Die Corona-Zahlen steigen. Doch können Weihnachtsmärkte in diesem Jahr trotzdem stattfinden? Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek bekräftigten auf Nachfrage bei der heutigen Pressekonferenz das Ziel, dass Weihnachtsmärkte und auch die Skisaison stattfinden können. Es handle sich dabei um Aktivitäten im Freien, das erleichtere das Ganze, sagte Holetschek. Man werde die kritische Situation in den Kliniken aber weiter genau beobachten. Söder sagte zu Weihnachtsmärkten und Tourismus, denkbar sei für ihn etwa eine strengere Maskenpflicht. Generell sprach er sich aber für eine bundesweit einheitliche Regelung aus.
Update vom 9. November, 15.03 Uhr: Nach der Kabinettssitzung am Dienstag kündigte Markus Söder eine härtere Gangart in der Corona-Pandemie an. Bayernweit gelte weitgehend 2G, entsprechende Kontrollen sollen massiv ausgeweitet werden (siehe vorheriges Update). Aber es gab auch eine große Erleichterung: Mitarbeiter von Hotels, in der Gastronomie und körpernahen Dienstleistungen (unter anderem Friseure) müssen ab Mittwoch nicht mehr zwingend zweimal pro Woche PCR-Tests durchführen lassen. Das beschloss das Kabinett am Dienstag. Pro Arbeitstag können die Beschäftigten in Bayern auch einen Antigenschnelltest vorlegen. Die Erleichterung gelte sowohl, wenn die Corona-Ampel wie derzeit auf Rot stehe*, als auch bei Gelb.
„Bei aller berechtigter Sorge wegen der sprunghaft steigenden Corona-Infektionszahlen und der Krankenhausbelegung sind diese Anpassungen sinnvoll“, teilte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit. Es sei erfreulich, dass ungeimpfte Mitarbeiter durch die praxistaugliche Anpassung der Vorschrift zwar weiter täglich einen Corona-Selbsttest machen müssten, aber dafür dann nicht mehr zwingend teure PCR-Tests nötig seien.
Update vom 9. November, 14.07 Uhr: Nur wenige Stunden nachdem die Corona-Ampel in Bayern auf Rot gesprungen ist, hat das Kabinett bereits einige Vorschriften wieder abgeändert. Am Dienstag beschloss die Regierung um Markus Söder, dass die Maskenpflicht an Bayerns Schulen auf unbestimmte Zeit verlängert wird. Die nach den Herbstferien zunächst nur befristet geltende Pflicht bleibe an allen Schulen „bis auf weiteres“ gültig.
Außerdem erklärte Söder: „Es gilt weitgehend 2G in Bayern." Er betonte, dass die Kontrollen in Bayern massiv verschärft würden. Dazu werde die Polizei mit den Gesundheitsbehörden eng zusammenarbeiten. Verstöße würden streng geahndet. Die Polizei werde bei Verstößen direkt Geldstrafen aussprechen. Bei wiederholten Verstößen in Gaststätten können auch Schließungen veranlasst werden. Der CSU-Chef betonte, es drohe wegen der hohen Zahl an Intensivpatienten eine Konkurrenz zwischen Covid-Patienten und Menschen mit anderen Erkrankungen - beispielsweise geimpften Krebs-Patienten.
Für minderjährige Schüler über zwölf Jahren, die regelmäßig auf Corona getestet werden, wurde bis zum Ende des Jahres eine Ausnahmeregel beschlossen, damit sie auch ungeimpft ihre sportlichen und musikalischen Hobbys fortführen können. Demnach gilt für Schüler für sportliche und musikalische Eigenaktivitäten und für Theatergruppen bis Jahresende eine Ausnahme von der neuen Zugangsbeschränkung nach der 2G-Regel (nur für Geimpfte und Genesene). Für alle jüngeren Schüler gilt die Ausnahme bereits jetzt. Die Ausnahmeregel gelte allerdings nicht für Besuche von Stadien, Clubs, Konzerten und ähnlichen Freizeitangeboten in Innenräumen.
Keine Änderungen soll es bei der Kostenübernahme der Corona-Tests in Bayern geben. Sowohl die PCR-Tests als auch die Antigenschnelltests bleiben nur in Ausnahmefällen kostenlos.
Das Impfen soll im Kampf gegen die Pandemie außerdem noch weiter forciert werden. Die Impfzentren im Freistaat werden wieder hochgefahren. „Wer kommt, wird geimpft“, so Ministerpräsident Markus Söder. Booster-Impfungen* seien wichtig. Die Impfquote bei Erst- und Zweitimpfungen sei wieder ganz leicht steigend, erklärte Söder. Er erwarte, dass durch das starke Setzen auf 2G bei Freizeitveranstaltungen die Neigung zum Impfen noch einmal größer werde.
Er befürchte aber eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Deshalb dürfe es auch keine Häme denen gegenüber geben, die sich mit dem Impfen bisher noch schwergetan hatten. Er sprach sich erneut für eine Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen aus, etwa in der Pflege.
13.36 Uhr: Was würde Söder Joshua Kimmich empfehlen? Das möchte ein Journalist von Bayerns Ministerpräsidenten wissen. Kimmich sei sicher kein Querdenker, so Söder. Sollte der Spieler des FC Bayern sich nun impfen lassen, könnte das eine „enorme Impuls- und Vorbildwirkung“ haben, für jeden, der noch überlege.
3G plus für die Gastronomie halte man für vertretbar, erklärt Söder auf Nachfrage. Man schließe aber nicht aus, auch auf 2G oder 2G plus zu wechseln, sollte das die Lage erforderlich machen. Und gilt die 2G-Regelung auch für Sitzungen des Kabinetts? „Wir haben nur einen einzigen, der nicht geimpft ist“, für ihn gelte 3G plus, sagt Söder mit Blick auf Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
13.20 Uhr: Michael Piazolo hat das Wort. Das Testen sei weiter wichtig, erklärt Bayerns Kultusminister. Das Sicherheitsnetz an den Schulen wurde „noch einmal gestärkt.“ Die Maskenpflicht - auch am Platz - gilt seit Montag. „Bis auf weiteres“ soll es dabei bleiben, das sei durch die hohen Zahlen notwendig. Kommt es zu einer Infektion in einer Klasse, werden zusätzliche Tests durchgeführt. Auch Piazolo spricht sich für Solidarität aus und appelliert, sich impfen zu lassen, da die unter 12-Jährigen sich nicht impfen lassen können.
13.17 Uhr: Gestern seien 609 Intensivbetten in Bayern belegt gewesen, heute seien es 650, berichtet Klaus Holetschek. Daran sehe man die dramatische Lage. Auch die Infektionszahlen steigen, die Welle sei mit einer „ungeheuren Wucht und Dynamik“ unterwegs. Er appelliert, etwas für die Pflege zu tun. Es sei schwierig „unter diesen Rahmenbedingungen“ zu arbeiten. Allein für diese Menschen im Gesundheitswesen würde es sich lohnen, sich impfen zu lassen. Denn die Pflegekräfte seien am Limit und würden trotzdem noch über sich hinauswachsen.
13.14 Uhr: Söder macht sich Sorgen, erklärt er. Nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen der Spaltung der Gesellschaft. Die Geimpften seien frustriert, das Verständnis sei nahezu bei null. Menschen, die noch mit ihrer Impfentscheidung hadern, fühlen sich an den Pranger gestellt. Damit meine er nicht Querdenker, sondern Menschen, die noch zögern und überlegen. „Es hat keine Schäden hinterlassen“, die Nebenwirkungen seien kurzzeitig gewesen, nicht langfristig, versucht Söder Sorgen vor der Impfung zu nehmen. „Ein gegenseitiges Motivieren statt ausgrenzen“, fordert er. Sonst würde der Winter schwer werden: „Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung“, warnt er.
13.07 Uhr: Es gelte weitgehend 2G in Bayern, erklärt Söder. Aber: „Alle 2G-Regeln verlaufen im Sand, wenn nicht ausreichend kontrolliert wird“, so der CSU-Chef. Man habe heute beschlossen, „die Kontrollen massiv auszuweiten.“ Die Kontrolldichte werde höher, die Polizei werde bei Verstößen direkt Geldstrafen aussprechen. Bei wiederholten Verstößen in Gaststätten können Schließungen veranlasst werden. 2G gelte auch für Schüler ab 12 Jahren - ab diesem Alter ist eine Corona-Impfung möglich.
Die Testzentren werden verlängert - „mindestens bis zum März nächsten Jahres“, erklärt Söder. „Wir werden alle Impfzentren wieder hochfahren.“ Booster-Impfungen seien der beste Schutz. Alle über 60-Jährigen sollen direkt angeschrieben werden. Es gebe keine Reihenfolge oder keine Termine: „Wer kommt, wird geimpft.“ Zum Thema Impfpflicht: „Ich bin für eine Impfpflicht in bestimmten Berufsgruppen“, beispielsweise in Pflegeberufen. Ins Detail geht Söder nicht.
Möglicherweise werde man im Laufe der Woche den Katastrophenfall ausrufen, fügt Söder noch hinzu. Dazu werde es noch Beratungen geben, ob die bisherigen Instrumentarien ausreichen, oder ob man einen anderen Weg gehen müsse.
13 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt. „Die Lage ist in Deutschland und Bayern weiter sehr sehr ernst“, sagt Markus Söder. Miesbach sei deutschlandweiter Spitzenreiter. Die höchsten Inzidenzen seien bei den jüngeren Menschen. Aber auch bei den 60 bis 80-Jährigen habe man eine Inzidenz von 140.
Die Krankenhausampel ist rot, so Söder. „Die Intensivbetten laufen voll“, erklärt der CSU-Chef. 90 Prozent auf den Intensivstationen seien ungeimpft. „Es droht nicht nur die Überlastung, es droht auch eine zunehmende Konkurrenz“, sagt Söder. Konkurrenz zwischen ungeimpften Covid-Patienten und geimpften Krebs- oder Schlaganfallpatienten.
Die Impfquote steige nach der 2G-Ankündigung in Bayern leicht, berichtet der Ministerpräsident. „Ein kleines hoffnungsvolles Signal“, aber noch kein großer Sprung.
„Impfen ist keine Sache nur für sich selbst. Impfen ist eine solidarische Aufgabe für andere.“ Es gebe keine Impfpflicht, aber eigentlich eine moralische Aufgabe, findet er. Söder wiederholt, dass man nach wie vor eine epidemische Lage habe. Auch ein Freedom Day stünde aus seiner Sicht nicht zur Debatte. Es brauche Bund-Länder-Gespräche, fordert er.
Update von 9. November, 12.30 Uhr: In 30 Minuten tritt Markus Söder vor die Presse. Er informiert gemeinsam mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Kultusminister Michael Piazolo zur aktuellen Corona-Lage im Freistaat.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Bayerns Innenminister Joachim Herrmann härter durchgreifen. Das machte der CSU-Politiker im Interview mit Merkur.de deutlich.
Update vom 9. November, 11.30 Uhr: In 90 Minuten beginnt die Pressekonferenz nach der Sitzung der bayerischen Staatsregierung. Ministerpräsident Markus Söder spricht dort gemeinsam mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Kultusminister Michael Piazolo. Sie können die Pressekonferenz um 13 Uhr hier im Live-Stream und -Ticker verfolgen.
Update vom 9. November, 9.18 Uhr: Die Staatsregierung um Ministerpräsident Markus Söder tagt heute zur aktuellen Corona-Lage. Um 13 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant. Nach Informationen von BR24 wird erwogen, wieder den Katastrophenfall festzustellen - bayernweit. Zuletzt hatte das nahezu das gesamte erste Halbjahr 2021 gegolten. Das Innenministerium konnte dadurch den Kampf gegen die Pandemie leichter organisieren und Behörden sich besser koordinieren.
Erstmeldung 9. November, 7 Uhr: München - Die Corona-Zahlen* in Bayern steigen immer weiter. Die bayernweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Dienstag, 9. November, den Angaben des Robert-Koch-Instituts zufolge bei 348 (Stand, 3.12 Uhr). Am Vortag hatte der Wert bei 316,2 gelegen. 19 Städte und Landkreise melden eine Inzidenz über 500. Der Kreis Miesbach* in Oberbayern ist am Dienstag wieder deutschlandweiter Spitzenreiter mit einer Inzidenz von 868,4.
Seit Montag steht die Krankenhausampel in Bayern auf Rot, da bereits mehr als 600 Intensivbetten im Freistaat durch Covid-19-Patienten belegt sind. Dies hat seit Mitternacht eine Verschärfung der geltenden Maßnahmen zur Konsequenz. Nun will das Kabinett in seiner Sitzung am Dienstag erneut über die sich immer weiter zuspitzende Lage beraten. Was dabei entschieden wird ist noch nicht sicher. Möglich wären sowohl einzelne Verschärfungen in öffentlichen Bereichen, jedoch auch Erleichterungen für Schüler zwischen 12 und 17 Jahren. Für diese gilt erst seit August eine Impfempfehlung, die meisten sind ungeimpft.
Die Kritik daran, dass eine Ausweitung der 2G-Regel die Jugendlichen vom gesellschaftlichen Leben ausschließe, ist groß, denn sie dürfen so beispielsweise auch mit negativem PCR-Test nicht mehr am Sport oder anderen Freizeitbeschäftigungen teilnehmen. Diese „Härten für Kinder und Jugendliche“ sollten „abgefedert“ werden, hieß es von den Freien Wählern.
Von den 612 Covid-19-Patienten, die am Montagnachmittag auf den bayerischen Intensivstationen behandelt wurden, müssen 324 künstlich beatmet werden. In einigen Gebieten, wie zum Beispiel dem Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen, wurde deshalb bereits ein Besuchsverbot in allen Kliniken verhängt - auch für Geimpfte. kah /dpa*Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA