Bundesweiter Warntag 2022: Wenn morgen am Handy plötzlich ein Warnton erklingt

Aller guten Dinge sind drei: Nach dem peinlichen ersten bundesweiten Warntag im September 2020, bei dem die Warnung der Bevölkerung oftmals nicht funktionierte, wurde die zweite Auflage 2021 gleich abgesagt und aufs Jahr 2022 verschoben. Der nächste bundesweite Warntag soll nun am 8.12.2022 über die Bühne gehen.
Wie gut im Ernstfall amtliche Warnungen funktionieren, testen Bund, Länder und Kommunen am morgigen Donnerstag. Ab 11 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte unterschiedliche Warnmittel wie z.B. Radio und Fernsehen, Alarm-Sirenen, Lautsprecherwagen, digitale Stadtanzeigetafeln oder Warn-Apps. Dabei wird erstmals auch das neue Warnsystem Cell Broadcast getestet.
Funktionierende Warnsysteme sind überlebenswichtig
Wie wichtig funktionierende Warnsysteme sind, wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 durch die Flutkatastrophe in der Region Trier und im Ahrtal in der Eifel deutlich vor Augen geführt. Die Folgen des Jahrhunderthochwassers: Mehr als 180 Menschen starben in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfahlen, über 800 Menschen wurden schwerverletzt, unzählige Tiere ertranken in den Fluten und es entstanden Schäden in Milliardenhöhe.
Vielzahl und Vielfalt der Warnmittel soll viele Menschen erreichen
Da eine Katastrophenwarnung wichtige Informationen enthält, soll sie möglichst viele Menschen erreichen. Deshalb erfolgt eine Warnmeldung über viele verschiedene Warnmittel bzw. Wege. Durch die Vielzahl und Vielfalt der Warnmittel (z.B. Radio, Fernsehen, Social Media, Internet, Warn-Apps, Sirenen uvm.) soll sichergestellt werden, dass eine Warnung möglichst viele Menschen erreicht. Die Teilnahme am bundesweiten Warntag ist freiwillig. Das bedeutet, dass nicht alle Kommunen daran teilnehmen und Warnmittel vor Ort testen.
UMFRAGE: Was erwarten Sie am 8.12. vom bundesweiten Warntag 2022?
Neues Warnsystem: Keine App für Cell Broadcast nötig
Bei der neu eingeführten Technik Cell Broadcast (das neue Warnsystem soll Ende Februar 2023 als weiterer Warnkanal an den Start gehen) wird die Warnung direkt aufs Handy geschickt. Allerdings können nicht alle Handys/Smartphones Cell Broadcast-Nachrichten empfangen. Ältere Geräte können dies oft nicht mehr. Hier geht’s zu einer Liste mit den empfangsfähigen Geräten. Damit ein Handy/Smartphone Cell Broadcast-Nachrichten empfangen kann, benötigt es außerdem aktuelle Updates und die Funktion muss bei manchen Endgeräten erst aktiviert werden. Damit es mit der Warnung aufs Handy funktioniert, muss dieses am 8.12.2022 eingeschaltet sein und darf sich nicht im Flugmodus befinden. Wenn alles klappt, wird eine Textnachricht auf die kompatiblen Geräte übertragen, außerdem soll ein lautes Tonsignal erklingen. Der Vorteil dabei: Es muss nicht extra eine Warn-App (Nina, Katwarn) installiert werden, um gewarnt zu werden. In anderen EU-Staaten ist Cell Broadcast bereits im Einsatz.
Feedback ausdrücklich erwünscht
Wer ein Feedback zum bundesweiten Warntag 2022 abgeben möchte: Hier können am 8. Dezember 2022 ab 11:00 Uhr die eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen zum Warntag mitteilt werden.
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