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Babenhausen – Ob Diskussionen über Dieselfahrverbote, Brexit, Klimaschutz-Ziele, Trump und Co. sowie die Wahl des neuen Europaparlaments, beim Neujahrsempfang in Babenhausen ging es nicht nur um regionale Themen. „Vieles was uns 2018 beschäftigt und bewegt hat, wird uns auch im neuen Jahr begegnen”, so Bürgermeister Göppel. Und auch in der Unterallgäuer Gemeinde war im letzten Jahr jede Menge los: Vom Besuch des emeritierten Erzbischofs von Galliläa, Elias Chacour mit einer Delegation an der Realschule über zahlreiche Bauvorhaben bis hin zu den schockierenden Ereignissen im Dezember.
Gerade die Flüchtlingsfrage und das Thema innere Sicherheit hatte die Gemeinde kurz vor Weihnachten auf dramatische Weise betroffen gemacht. Bürgermeister Otto Göppel verurteilte die Straftaten am Rothdach-Badesee aufs Schärfste. „Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieser Verbrechen”, so Göppel. Er hoffe, dass ”der Täter eine harte und gerechte Strafe erhält, so wie unser Rechtsstaat dies vorsieht”. Fehl am Platz seien dagegen die Verbreitung von Gerüchten und Reaktionen, die zu Gewalt und Extremismus aufrufen. Letzteres habe in unserem freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat nichts zu suchen, betonte er mit Nachdruck.
Geplante Baumaßnahmen
Nicht nur auf der Weltbühne, auch in der Marktgemeinde bewegt sich einiges, denn im Jahr 2019 heißt es, die im letzten Jahr getroffenen Vorbereitungen in die Tat umzusetzen. Wie der Rathauschef berichtete, steht ganz oben auf der Agenda der Ausbau der Kindertagesstättenplätze. Denn durch die konstant gestiegene Einwohnerzahl würden die vorhandenen Kinderbetreuungsplätze in den vier Einrichtungen nicht mehr lange ausreichen. Die Anerkennung von zusätzlichen Plätzen bedeute in der Konsequenz, dass schnellstmöglich Baumaßnahmen folgen müssen, erklärt Göppel. Nachdem der Gemeinderat sich bereits in mehreren Sitzungen informiert und verschiedene Aspekte diskutiert habe, müsse nun so bald wie möglich entschieden werden, wo und gegebenenfalls mit welchem Partner ein neuer Kindergarten gebaut werde. Auch für die Straßen- und Brückenarbeiten in der Rechbergstraße liegen die Pläne bereits vor und die Baumaßnahmen sollen in diesem Jahr durchgeführt werden.
Neue Bauplätze gesucht
Die Erschließung des Gewerbegebiets und die Ausweisung von neuen Wohnflächen sind weitere wichtige Projekte für 2019. Auf dem Plan stehen unter anderem die Erschließung des Gewerbegebiets und die Ausweisung neuer Wohnbauflächen. In Klosterbeuren habe die Gemeinde vor Weihnachten noch Grundstücke erwerben können, berichtete Göppel. Damit könne der Wunsch der dortigen Interessenten nach Bauplätzen in absehbarer Zeit erfüllt werden. Auch in Babenhausen werden wieder neue Bauplätze gebraucht. Hierzu ist die Gemeinde allerdings auf die Grundstücksbesitzer angewiesen, diese zu annehmbaren Preisen zu verkaufen. Bürgermeister Göppel appellierte an die Eigentümer von unbebauten und bereits erschlossenen Bauplätzen, darüber nachzudenken, diese Grundstücke zu bebauen oder abzugeben.
Hochwasserschutz
An der Günz sind seit 2018 die Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz angelaufen. In Eldern bei Ottobeuren entsteht das erste von fünf geplanten Hochwasserbecken. Bei Fertigstellung aller Becken – sowie dem innerörtlichen Ausbau in Babenhausen – sei ein Schutz der Bebauung vor 100-jährigem Günzhochwasser sichergestellt. Der Grunderwerb und die Planungen für weitere Becken laufen parallel zur Baumaßnahme. Der Markt Babenhausen hat zudem ein Gewässerentwicklungs- und Rückhaltekonzept in Auftrag gegeben, das die Hochwassersituation an den kleineren Gewässern und Bächen aufnimmt.
Zuschuss für Dorfgemeinschaftshaus
Für den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses in Klosterbeuren hat die Gemeinde die Zusage für die Aufnahme in das europäische Förderprogramm ELER mit einem Zuschuss von 466.000 Euro erhalten. Die Baugenehmigung des Landratsamtes liegt schon vor. Mit der Ausschreibung der einzelnen Gewerke soll in Kürze begonnen werden, damit der Bau nach den ELER-Voraussetzungen fristgerecht innerhalb von zwei Jahren über die Bühne gehen kann.
Schulzentrum
Eine weitere Baumaßnahme betrifft das Schulzentrum. Hierfür gibt es die Zusage der Regierung von Schwaben, die Sanierung der Umkleideräume und der Sanitäranlagen der Dreifachturnhalle in das Kommunalinvestitionsprogramm „Schulinfrastruktur Schwaben” mit einem Fördersatz von 90 Prozent aufzunehmen. Für die drei Schulen erhält die Gemeinde außerdem Zuschüsse aus dem sogenannten „Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer”. Damit soll die IT-Ausstattung in der Grund-, Mittel- und Realschule in den nächsten Jahren verbessert werden.
Zehentstadel und Fuggerschloss
Ein großes Thema ist nach wie vor der Zehentstadel und die weiteren Nutzungen im Fuggerschloss. Dazu wurden seitens der Gemeinde verschiedene Zuschussanträge gestellt. Von verschiedenen Stellen gab es bereits positive Nachrichten zu verzeichnen, unter anderem vom Landratsamt Unterallgäu, der Regierung von Schwaben und dem bayerischen Denkmalamt. „Allerdings brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung vom Bund”, macht Göppel deutlich. Bisher habe die Gemeinde von dieser Seite leider keine positiven Signale erhalten. Jedoch sei eine finanzielle Beteiligung in nicht unerheblicher Höhe notwendig, um dieses für Babenhausen wichtige, aber gleichzeitig auch teure Projekt, stemmen zu können. Man sei weiterhin im Gespräch und hoffe auf baldige positive Signale aus Berlin.
Verabschiedung und Ehrungen
Neben den Aufgaben der Gemeinde gibt es in Babenhausen auch viele Vereine und Organisationen, in denen sich Bürgerinnen und Bürger engagieren. Bevor es an die Verleihung der Bürgermedaillen ging, stand noch eine Verabschiedung an: der evangelische Pfarrer Stefan Scheuerl folgt dem Ruf eines tansanischen Bischofs und verlässt den Fuggermarkt. Bürgermeister Otto Göppel dankte im Anschluss all denen, die sich in der Marktgemeinde engagieren und ein Ehrenamt bekleiden. Er überreichte Christl Möst, Susanne Huber und Josef Barnsteiner für herausragendes Engagement im Ehrenamt die Bürgermedaille des Fuggermarktes Babenhausen.
Musikalisch Umrahmt wurde der diesjährige Neujahrsempfang im Gasthaus „Rössle” vom Ensemble „Quattro al dente”. (mb)