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Finissage des Mindelheimer Kunstvereins: Publikumsherzen schlagen für Naturmotive

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Von: Regine Glöckner

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Auf der Finissage des Mindelheimer Kunstvereins gratulierten Christel Klemenjak (1. v. links) und der Vorsitzende Klaus Ruttmann (rechts) gratulierten den Preisträgern (v. links)  Hong Hua Mutterlose (2. Preis), Michael Bahr (1. Preis), Christa Schuhwerk (3. Preis). Die Skulpturen auf den Anlehnstelen stammen von Margarita Markin.
Auf der Finissage des Mindelheimer Kunstvereins gratulierten Christel Klemenjak (1. v. links) und der Vorsitzende Klaus Ruttmann (rechts) gratulierten den Preisträgern (v. links) Hong Hua Mutterlose (2. Preis), Michael Bahr (1. Preis), Christa Schuhwerk (3. Preis). Die Skulpturen auf den Anlehnstelen stammen von Margarita Markin. © Glöckner

Mindelheim – Großer Publikumsandrang mit 950 Ausstellungsbesuchern, 1.800 abgegebene Stimmen beim Publikumsvotum für die drei beliebtesten Bilder und sieben verkaufte Kunstwerke – mit diesen Eckpunkten konnte der Vorsitzende Klaus Ruttmann, bei der Eröffnung der Finissage und anlässlich der Vergabe der Publikumspreise den Zuspruch für den Mindelheimer Kunstverein erfreut präsentieren.

Dann machte er die Bühne frei für seine Vorgängerin im Amt, Christel Klemenjak, als Laudatorin für die drei Ausgezeichneten, Christa Schuhwerk, Hong Hua Mutterlose und Michael Bahr.

Das gängige Sprichwort „Sich regen bringt Segen“ darf für die rührigen Mindelheimer Kunstschaffenden zum grundlegenden Selbstverständnis gehören. Dass auch „Regen bringt Segen“ gilt, und zwar in doppeltem Sinne, darauf wies Kunstvereins-Ehrenmitglied Klemenjak hin; denn sie zeichnete mit diesen Worten Christa Schuhwerk und deren Aquarell „Unterwegs bei Regen“ mit dem dritten Preis aus. Und lobte zugleich die in mehrerlei Hinsicht positive Botschaft von Schuhwerks Malerei: den fröhlichen Ausdruck und Gestus des Bildes sowie die Zuversicht und Aktualität, die die Ettringer Künstlerin dem Thema „Unterwegs“ und „Regen“ gleichermaßen abgewonnen habe.

Sodann erinnerte Klemenjak an ihre erste Begegnung mit Hong Hua Mutterlose, als sie diese „auf der Kulturinsel, dort bei deren erster Ausstellung“ traf und sie für eine Ausstellung im Kunstverein gewinnen konnte - und die nun schon zum zweiten Male einen Publikumspreis – diesmal mit dem Bild „Lotussee“ - gewann. Einem „paradiesisch“ anmutenden Gemälde, das völlig selbstverständlich der Schönheit des Lotusthemas huldigt. In einem satten, grünen Grundton, wie er auch – allerdings heller und lichter Schuhwerks Aquarell bestimmt und daran erinnerte, dass Hoffnung und Zuversicht ganz allgemein ja auch gern mit „grün“ assoziiert werden.

Anders dann beim ersten Preisträger: Schwarz, weiß, lichtblau, gleichsam fotografisch akkurat, kontrastreich und unberührte winterliche Natur einfangend, lag Michael Bahr, der zweite Vorsitzende des Kunstvereins, mit seinem Gemälde „Winterstill II“ in der Gunst des Publikums an der Spitze. Mit seinem auf Leinwand gefertigten großformatigen Ölgemälde, dem in der Ausstellung ein gleichermaßen betiteltes, Pastell auf Hartfaser zur Seite gestanden war, wurde somit das Publikumspreisträger-Terzett abgerundet und ließ den Eindruck zu, das Publikum habe vor allem die schöne und vor allem freundliche Seite des „Unterwegs“ bevorzugt - sei es bei einem Erfrischungsspaziergang, beim Innehalten am Lotussee oder eben mit dem Blick auf „Winterstill“.

Vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Menschen in diesen so unruhigen Zeiten vermehrt nach Entschleunigung, Natur und Unversehrtheit streben. Und dabei zugleich unsere Umwelt und deren Zustand immer deutlicher ins Bewusstsein rücken. Somit wäre die Ausstellung und ihr so besonderer Titel ein umso größeres Verdienst gewesen.

Man hat den Eindruck: Beim Mindelheimer Kunstverein ist man auf der Höhe der Zeit und dabei haben Besonnenheit und Kreativität Vorfahrt.

Eine wiederum gut besuchte Abschlussveranstaltung fand ihr Ende mit dem Verweis auf die nächsten Aktivitäten des Kunstvereins: Im März finden die „Salon“-Ausstellung „Menschen und Landschaften in Farben und Formen“ und ein Kunstgespräch mit Kulturamtsleiter Christian Schedler (16. März) und die diesjährige Mitgliederversammlung (23. März) statt.

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