„Warum wollen die Freien Wähler in den Bundestag?“, fragte der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl in seinem Grußwort und erinnerte an ähnliche Fragen, als 1997 der Aufbruch in den Landtag erfolgte. Inzwischen seien die Freien Wähler sogar Teil von Bayerns Regierungskoalition geworden. Der Bezirksvorsitzende von Schwabens Freien Wählern, MdL Alexander Hold, ergänzte, dass 2017 der Versuch, in den Bundestag einzuziehen, noch belächelt wurde. Mittlerweile werde er jedoch sehr viel ernster genommen. Es sei wichtig, dass die Freien Wähler als Korrektiv in der Politik mitwirkten, und für einen landesweiten Einfluss müsse man auch im Bundestag vertreten sein, erklärte Hold.
Als Ehefrau und berufstätige Mutter kenne Mariana Braunmiller die Probleme des Alltags. Dieser Bezug zum normalen Leben sei das, was den Herrschaften in Berlin oftmals fehle, meinte Alexander Hold. Braunmillers Engagement gelte, wie sie in ihrer Präsentation sagte, deshalb auch der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der steuerlichen Begünstigung von Familien und einer kostenfreien Kinderbetreuung. Kindern und Jugendlichen solle die gleiche Chance auf Bildung ermöglicht werden. Aber auch im Bereich Gesundheit und Pflege bedürfe es dringend einer Reform. „Ein soziales Gesundheitssystem sollte nicht von Gewinnmaximierung durch Qualitätsverlust geprägt sein“, fordert die Kandidatin. Den Rentnern solle künftig die Belastung der Rentnerbesteuerung genommen werden. Ehrenamtliche in sozialen Einrichtungen, Vereinen und Kirchen müssten stärker gefördert werden. Außerdem möchte sie für die Reduzierung des Flächenverbrauchs sowie den Erhalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in der Region zwischen Ökologie und Ökonomie ausgewogene Perspektiven schaffen. Konkrete Lösungen für die lokalen Unternehmer in der aktuellen Krisensituation seien für Braunmiller Steuererleichterungen.
Auf die Frage, wie denn ihr Mann Erich zu ihrer Kandidatur stehe, entgegnete Mariana Braunmiller lächelnd: „Er sieht es als Hobby – aber er unterstützt mich.“
Ingrid Zasche