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Ukraine-Krieg: Explosionen auf der Krim – Russland spricht von Sabotage

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Von: Nadja Austel

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Im Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine kommt es erneut zu Explosionen in russischen Lagern auf der Halbinsel Krim.

Moskau/Kiew – Der Präsidialamtsleiter der Ukraine, Andrij Jermak, sprach im Online-Dienst Telegram von einer meisterlich ausgeführten „Operation ‚Entmilitarisierung‘“. Nur eine Woche nach den Explosionen auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim ist erneut ein Munitionsdepot auf der von Russland annektierten Halbinsel in Flammen aufgegangen. Das Verteidigungsministerium in Moskau spricht von einem „Sabotageakt“.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ereigneten sich die Explosionen im Norden der Krim am Dienstag (16. August) gegen 6.15 Uhr Moskauer Zeit in einem provisorischen Munitionslager auf einem Stützpunkt in der Nähe des Dorfes Maiske. Laut Bericht der BBC bezeichnete der Anführer der Krimtataren, Refat Tschubarow, die Explosionen als einen „Treffer“, der „weit über die Steppe“ zu hören gewesen sei.

Ukraine-Konflikt: Auf der Krim wurde russische Munition zerstört

Aufnahmen in den Online-Netzwerken zeigten riesige Feuerbälle sowie schwarze Rauchwolken über der Anlage. Das Verteidigungsministerium in Moskau verkündete, es habe keine „ernsthaften“ Opfer gegeben. Laut Angaben der BBC seien 2.000 Menschen aus einem nahe gelegenen Dorf evakuiert und zwei Menschen verwundet worden.

Rauch nach einer Explosion in der Nähe des Dorfes Mayskoje im Bezirk Dzhankoi.
Rauch nach einer Explosion in der Nähe des Dorfes Mayskoje im Bezirk Dzhankoi. (Foto vom 16. August) © IMAGO/Sergei Malgavko

Erst vor einer Woche war auf dem Gelände einer russischen Luftwaffenbasis im Westen der Krim ein Munitionsdepot explodiert. Dabei wurden ein Mensch getötet und schätzungsweise acht Flugzeuge sowie eine erhebliche Menge Munition zerstört. Bisher bekannte sich niemand offiziell zu dem Vorfall, doch ranghohe Vertreter in Kiew sowie das Militär deuteten eine Beteiligung der Ukraine an.

Explosionen auf Krim: Ukraine und Russland äußern sich

Die ukrainische Luftwaffe erklärte, die Explosionen seien dadurch verursacht worden, dass Russland „die Brandschutzvorkehrungen nicht beachtet“ habe. „Wir sind natürlich zufrieden, denn Dzhankoi [wo die Explosionen stattfanden] war einer der Orte, an dem der Feind seine Hubschrauber und andere Ausrüstung aufbewahrte“, sagte Ignat laut BBC auf einer Pressekonferenz.

Der russische Präsident Wladimir Putin warf unterdessen den USA vor, mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine den Konflikt in die Länge zu ziehen. Washington nutze die Menschen in der Ukraine als „Kanonenfutter“, so Putin zur Eröffnung einer Sicherheitskonferenz in Moskau.

Ukraine-Konflikt: Westen reagiert mit weiteren Sanktionen für Russland

Seit Beginn des andauernden russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar sieht sich Russland beispiellosen westlichen Sanktionen ausgesetzt. Finnland kündigte am Dienstag an, ab September die Zahl der russischen Touristen-Visa für die EU auf zehn Prozent des derzeitigen Volumens zu begrenzen. Nach dem Vorbild der Ukraine und Polens verkündete Estlands Regierungschefin, alle Monumente aus der Zeit der sowjetischen Besatzung ihres Landes zu entfernen.

Eine gute Nachricht gibt es aus dem ukrainischen Schwarzmeerhafen Piwdennji, wo nach ukrainischen Regierungsangaben das erste von den UN gecharterte Schiff mit Getreide in Richtung Afrika auslaufen konnte. Die mit 23.000 Tonnen Weizen beladene „MV Brave Commander“ soll das Getreide an Äthiopien liefern, das dort dringend benötigt wird. (na/AFP)

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