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Angriff auf Energieversorgung: Weitreichende Stromausfälle – Wasserversorgung in Kiew unterbrochen

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Von: Bettina Menzel, Fabian Müller

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Am Freitag hat Russland erneut massive Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur durchgeführt. Die Reparaturarbeiten dauern an. Der News-Ticker.

Update vom 17. Dezember, 12.00 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zur militärischen Lage im Ukraine-Krieg finden Sie hier.

Update vom 17. Dezember, 8.00 Uhr: Der Ausnahmezustand bei der ukrainischen Energieversorgung konnte bereits am Freitag wieder aufgehoben werden. Das berichtete die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Pravda mit Verweis auf den Energieversorger Ukrenergo. In Folge der massiven Raketenangriffe auf ukrainische Städte am Freitag kam es erneut zu weitreichenden Stromausfällen. Weite Teile der Hauptstadt Kiew waren vorübergehend von der Wasserversorgung abgeschnitten. Die Netzauslastung brach daraufhin um die Hälfte ein. Netzbetreiber Ukrenergo rief daraufhin eine Notsituation aus.

Aufbauarbeiten nach Raketenangriffen: Reparaturen an der kritischen Infrastruktur dauern an

Update vom 16. Dezember, 20:50 Uhr: Nach dem jüngsten russischen Raketenangriff auf die Hauptstadt Kiew gehen die Reparaturarbeiten an der kritischen Infrastruktur voran. Techniker in Kiew konnten einen Teil der Fernwärme und Wasserversorgung wiederherstellen. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte im ukrainischen Fernsehen, dass etwa ein Drittel der Stadtbewohner mit Fernwärme und Wasser versorgt würden.

Bis zum Samstagmorgen sollen auch im übrigen Teil der Stadt Heizung und Wasser wieder funktionieren. Strom hätten zugleich etwa 40 Prozent der Einwohner. „Wir verstehen, dass für uns die Hauptsache gerade die Wiederaufnahme der Arbeit der U-Bahn ist“, betonte der 51-Jährige am frühen Freitagabend. An der „Hauptader für den Passagiertransport“ werde gearbeitet.

Weitere Opfer im Ukraine-Krieg gemeldet: Beschüsse in Regionen Luhansk und Donezk

Update vom 16. Dezember, 19.43 Uhr: Regionale Behörden vor Ort melden weitere Opferzahlen aus der russisch kontrollierten Region Luhansk. Demnach kamen bei einem Artilleriebeschuss der ukrainischen Streitkräfte auf die Region mindestens elf Menschen ums Leben. Weitere 20 Menschen seien bei dem Angriff auf die Ortschaft Lantratowka verletzt worden, das Schicksal von 20 weiteren Personen sei ungewiss, berichtete die russische Staatsagentur Tass am Freitag.

Bei dem Angriff seien eine Schule sowie mehrere Wohnhäuser getroffen und schwer beschädigt worden. Das ukrainische Militär habe dabei Raketenartillerie vom US-amerikanischen Typ Himars eingesetzt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Update vom 16. Dezember, 18.30 Uhr: Bei mehrfachem Beschuss der russisch kontrollierten Region Donezk im Osten der Ukraine durch ukrainische Artillerie sind am Freitag mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Das berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Opfer waren nach dieser Darstellung alle Zivilisten. Die Region im Donbass sei am Freitag mindestens viermal aus ukrainischen Mehrfachraketenwerfern beschossen worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Massiver Raketenschlag gegen die Ukraine: Kritische Infrastruktur bombardiert

Update vom 16. Dezember, 14.10 Uhr: Bei einem neuerlichen massiven russischen Raketenschlag hat die ukrainische Flugabwehr eigenen Angaben nach knapp 80 Prozent der Raketen abgefangen. „Heute Morgen wurden aus dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer vom Gegner 76 Raketen auf Objekte der kritischen Infrastruktur abgefeuert“, schrieb der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj am Freitag im Nachrichtendienst Telegram.

Dabei handle es sich um 72 Marschflugkörper und 4 Lenkraketen. 60 seien abgeschossen worden. Angaben der Militärverwaltung von Kiew zufolge galt der Hauptschlag der Hauptstadt. Von 40 Raketen seien 37 über der Dreimillionenstadt abgefangen worden. Dabei sei ein Mensch verletzt worden.

Ukraine-Krieg: Ukrainischer Netzbetreiber ruft Notsituation aus

Update vom 16. Dezember, 13.15 Uhr: Der ukrainische Netzbetreiber Ukrenergo hat nach den Raketenangriffen auf die Ukraine am Freitagvormittag eine Notsituation ausgerufen. Durch den russischen Beschuss und die damit verbundenen Stromausfälle sei der Netzverbrauch um 50 Prozent gesunken. Das berichtete die ukrainische Journalistin Myroslava Gongadze mit Verweis auf den Chef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoshenko.

Angriff auf Energieversorgung: Russland feuerte 60 Raketen auf die Ukraine ab

Update vom 16. Dezember, 12.25 Uhr: Das ukrainische Militär hat weitere Informationen zu den Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur am Freitag bekannt gegeben. Bis 9.50 Uhr seien demnach insgesamt 60 Raketen auf das Gebiet der Ukraine abgefeuert worden. Die Raketen wurden dabei sowohl vom Land, als auch vom Schwarzen Meer aus abgefeuert.

Alleine auf die Hauptstadt Kiew wurden den Berichten nach 40 Raketen abgefeuert. Die ukrainische Luftverteidigung habe jedoch 37 Raketen abfangen können.

Neben Raketen soll Russland auch wieder sogenannte Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed-136 eingesetzt haben. Ein von Präsidentenberater Anton Gerashchenko auf Twitter veröffentlichtes Video, soll eine abgeschossene Drohne über der Stadt Kiew zeigen. Die Echtheit des Videos lässt sich aktuell nicht unabhängig bestätigen.

Bürger der ukrainischen Hauptstadt Kiew suchen während eines Luftalarms Schutz in einer U-Bahn-Station.
Bürger der ukrainischen Hauptstadt Kiew suchen während eines Luftalarms Schutz in einer U-Bahn-Station. © DIMITAR DILKOFF/AFP

Angriff auf Energieversorgung: Weitreichende Stromausfälle — Wasserversorgung in Kiew unterbrochen

Update vom 16. Dezember, 10.22 Uhr: Die massiven russischen Luftangriffe am Freitagmorgen haben die Energieinfrastruktur in der Hauptstadt Kiew beschädigt. Das teilte der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, über seinen Telegram-Kanal mit. Genauere Angaben zu dem Grad der Beschädigung blieben zunächst jedoch noch aus. Auf Grund der Schäden wurde jedoch die Wasserversorgung in allen Bezirken von Kiew unterbrochen.

Raketenbeschuss meldeten zahlreiche Regionen, darunter Saporischschja, Mykolajiw, Winnyzja, Poltawa, Dnipropetrowsk und Charkiw. Demnach nahm Russland erneut besonders die Energieinfrastruktur ins Visier. In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih wurden den Behörden zufolge zwei Menschen infolge der Raketenangriffe getötet und fünf verletzt, als ein Haus getroffen wurde. Zahlreiche Gebiete meldeten Stromausfälle.

Die Präsidialverwaltung in Kiew teilte mit, dass landesweit auf Notversorgung im Energiebereich umgestellt werde. Sie rief die Menschen, die wegen der seit Wochen laufenden Angriffe oft in Kälte und Dunkelheit sitzen, zu Verständnis auf. Es gebe Schutz- und Wärmestellen im Land, zu denen sie kommen könnten. Notfalldienste würden zudem daran arbeiten, die getroffenen und beschädigten Energieanlagen zu reparieren. Energieminister Herman Haluschtschenko bestätigte Einschläge in Objekte der Energieinfrastruktur im Süden und Osten des Landes. „Es finden Notabschaltungen des Stroms statt“, schrieb er bei Facebook. Es handelte sich um eine der schwersten Attacken seit Beginn der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes am 10. Oktober.

Russland greift kritische Infrastruktur an: Luftalarm im Großteil der Ukraine

Update vom 16. Dezember, 8.55 Uhr: Auch am Freitagmorgen werden aus weiten Teilen der Ukraine russische Angriffe gemeldet. Der ukrainische Präsidentenberater Anton Gerashchenko berichtete auf Twitter von mehreren russischen Raketen im Anflug auf die Ukraine. Fast im kompletten Land sei deswegen Luftalarm ausgelöst worden. Die Bevölkerung forderte er dazu auf, Schutzräume aufzusuchen und dort zu verweilen.

Das Ziel der russischen Angriffe scheint einmal mehr die Energie-Infrastruktur der Ukraine zu sein. Der britische Guardian berichtet mit Verweis auf ukrainische Offizielle von Explosionen in der Stadt Charkiw im Nordosten. Dort sei die kritische Infrastruktur getroffen worden. Ebenso werden aus der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes Explosionen gemeldet.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtet ebenfalls von einer Explosion in der Region Kiew. Die Detonation habe sich in der Region um ein großes Kraftwerk ereignet. Aktuell ist jedoch noch unklar, ob das Kraftwerk getroffen wurde.

Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete ebenfalls am Freitagmorgen acht Todesopfer durch ukrainischen Beschuss in der besetzten Region Luhansk. Der Angriff soll durch US-amerikanische HIMARS-Mehrfachraketenwerfer erfolgt sein. Die Berichte können aktuell jedoch nicht unabhängig verifiziert werden.

Selenskyj: Rot-Kreuz-Helferin in Cherson getötet — Ukraine-General nennt Waffen-Wunschliste

Update vom 16. Dezember, 6.45 Uhr: Bei dem Beschuss der Stadt Cherson durch die russischen Streitkräfte soll auch eine Helferin des Roten Kreuzes getötet worden sein. Das vermeldete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Donnerstag. „Die Frau, die starb, war eine Sanitäterin, eine Freiwillige“, sagte der 44-Jährige. Die Behauptung lässt sich aktuell nicht unabhängig überprüfen. Alleine am Donnerstag sei die kürzlich befreite Hafenstadt 16 Mal von der russischen Armee beschossen worden.

Zudem sei auch die nordukrainische Metropole Charkiw wieder Ziel russischer Artillerieangriffe geworden, während im Donbass weitergekämpft werde. „Die Besatzer werfen alles und jeden in die Offensive. Sie können unsere Armee nicht besiegen. Also zerstören sie jede Stadt und jedes Dorf physisch, so dass es keine Gebäude, nicht einmal mehr Mauern gibt, die für irgendeine Art von Verteidigung genutzt werden könnten“, sagte Selenskyj.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während eines Videocalls.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während eines Videocalls. © Ukraine Presidency/imago-images

Ukrainischer Oberkommandant ordert neue Waffen für Sieg über Russland

Update vom 15. Dezember, 16.57 Uhr: Der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj hat neue Waffen für einen Sieg über die russische Armee gefordert. „Ich brauche 300 Kampfpanzer, 600 bis 700 Schützenpanzer und 500 Haubitzen“, sagte der 49-Jährige in einem Interview der britischen Zeitschrift Economist.

Damit sei es möglich, die russischen Truppen auf die Positionen vor dem Einmarsch am 24. Februar zurückzudrängen, sagte Saluschnyj. Derzeit erhalte er jedoch weniger Mittel, als er benötige. Größere Operationen seien damit nicht durchführbar, trotzdem werde gerade eine neue ausgearbeitet. „Sie ist auf dem Weg“, versicherte der General.

Zugleich rechnet Saluschnyj im kommenden Jahr mit einer neuen russischen Großoffensive. „Im schlimmsten Fall Ende Januar“, sagte er. Die Russen würden rund 200.000 frische Soldaten dafür ausbilden. Die ukrainische Armee ihrerseits bereite ebenfalls eigene Reserven dafür vor. Ob die Offensive im ostukrainischen Donbass starten werde, im Süden, oder aus der nördlich angrenzenden Ex-Sowjetrepublik Belarus mit Stoßrichtung direkt auf Kiew, könne er noch nicht sagen. Dennoch werde die ukrainische Hauptstadt früher oder später erneut Ziel sein. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie Kiew erneut angreifen werden“, sagte Saluschnyj.

Ukraine meldet zwei Tote bei Beschuss von Cherson — Russland: „massivster Angriff seit 2014“ auf Donezk

Update vom 15. Dezember, 14.44 Uhr: Die USA wollen die Zahl der ukrainischen Soldaten, die sie in Deutschland für den Kampf im Ukraine-Krieg ausbilden lassen, nahezu verdoppeln. Gemäß den Plänen würde dann ein Bataillon (600 bis 800 Mitglieder) pro Monat ausgebildet. Das berichtet die New York Times. Start soll „Anfang 2023“ sein.

Update vom 15. Dezember, 11.38 Uhr: Bei dem Beschuss der Stadt Cherson durch die russische Armee am Donnerstag sind offenbar zwei Menschen ums Leben gekommen. Das verkündete der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram. Die beiden Opfer sollen sich den Angaben nach nur wenige hundert Meter von dem Verwaltungsgebäude entfernt aufgehalten haben.

Seit der Rückeroberung der Stadt Cherson durch die ukrainische Armee beschießen die russischen Streitkräfte die Stadt nahezu täglich mit Artillerie und Raketen.

Russland meldet Beschuss von Donezk: „Massivster Angriff seit 2014“

Update vom 15. Dezember, 9.05 Uhr: Russischen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte in der Nacht auf Donnerstag die von Russland besetzte Stadt Donezk in der Ostukraine beschossen. Die russischen Offiziellen sprachen von den härtesten Angriffen seit Jahren. „Heute Morgen um genau 7.00 Uhr haben sie das Zentrum von Donezk dem massivsten Angriff seit 2014 ausgesetzt“, schrieb der von Russland eingesetzte Bürgermeister Alexei Kulemzin auf Telegram. „Vierzig Raketen von Mehrfachraketenwerfern BM-21 Grad wurden auf Zivilisten in unserer Stadt abgefeuert.“ Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

Britischer Geheimdienst rechnet nicht mit neuer Offensive in der Nordukraine

Update vom 15. Dezember, 8.30 Uhr: Trotz der jüngsten Truppenbewegungen von Russland nach Belarus, geht der britische Geheimdienst nicht von einer bevorstehenden gemeinsamen Offensive in der Nordukraine aus. Das geht aus dem täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag hervor. „Es ist jedoch derzeit unwahrscheinlich, dass die ausübenden belarussischen Truppen und russischen Einheiten eine Streitmacht darstellen, die in der Lage wäre, einen erfolgreichen neuen Angriff auf die Nordukraine durchzuführen.“

Russland hatte in den vergangenen Tagen mindestens 60 Militärfahrzeuge nach Belarus verlegt. Auch die Regierung in Minsk hatte am Dienstag überraschend eine Truppeninspektion angeordnet, um die „Kampfbereitschaft“ der belarussischen Truppe zu überprüfen.

Update vom 14. Dezember, 21 Uhr: Die russische Armee hat seit vergangenem Freitag (8. Dezember) mindestens 60 Militärfahrzeuge nach Belarus verlegt.

Russische Armee verlegt offenbar 60 Militärfahrzeuge nach Belarus

Das geht aus einem Bericht des belarussischen Projekts Hajun vom Mittwoch hervor, das die Bewegungen der russischen Truppen überwacht. Demnach gehören zu den Fahrzeugen Ural-Lastwagen, Schützenpanzer und Tankwagen. Zudem seien in den vergangenen Tagen auch zwei Chargen militärischer Ausrüstung in Belarus angekommen, hieß es in dem Bericht weiter. Die Angaben ließen sich nicht verifizieren.

Nach Rückzug russischer Truppen aus Cherson offenbar Folterkammern für Kinder entdeckt

Erstmeldung vom 14. Dezember: Cherson – Am 11. November eroberten die ukrainischen Truppen im Rahmen ihrer Gegenoffensive Cherson zurück, Medienberichten zufolge hissten die verbliebenen Anwohner ukrainische Flaggen und feierten die Befreiung auf den Straßen. Ein Monat ist seitdem vergangen und immer mehr Details aus der Zeit der russischen Besatzung kommen nun ans Licht.

Ukrainischen Behördenangaben zufolge soll Russland sowohl in Cherson als auch in Charkiw Folterkammern für Kinder errichtet haben. Das bestätigte der Menschenrechtskommissar des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, am Mittwoch, wie Kyiv Independent und Ukrainska Pravda berichteten.

Offenbar „Kinderzelle“ in Cherson entdeckt: Zeugen berichten von Folterkammer für Kinder

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Dmytro Lubinets, der Menschenrechtskommissar des ukrainischen Parlaments, am 9. Dezember 2022 bei der Menschenrechtskonferenz „Human Rights in Dark Hours“. © IMAGO/Volodymyr Tarasov/ NurPhoto

Ukrainische Behörden haben eigenen Angaben zufolge einen Raum entdeckt, in dem die russischen Besatzer in Cherson offenbar Kinder festhielten und folterten, sagte Dmytro Lubinets, der Menschenrechtskommissar der Werchowna Rada, wie das ukrainische Parlament genannt wird. Zeugenaussagen von Anwohnern zufolge sollen andere Folteropfer in der Einrichtung gewusst haben, dass ukrainische Kinder in diesem Raum von russischen Sicherheitsdiensten festgehalten wurden.

Dieses Zimmer sei von den russischen Streitkräften als „Kinderzelle“ bezeichnet worden, so der Bericht der Ukrainska Pravda weiter. Dort seien Minderjährige festgehalten worden, die sich aus Sicht der russischen Streitkräfte „widersetzten“.

„Ich dachte, dass der Tiefpunkt nach Butscha und Irpin nicht übertroffen werden könnte“

Die Kinder sollen demnach wenig Wasser und Essen erhalten haben und psychisch misshandelt worden sein. Beispielsweise habe man den Minderjährigen gesagt, dass ihre Eltern sie verlassen hätten und niemals zurückkehren würden. Zudem hätten Zeugen über den Fall eines 14-jährigen Jungen berichtet, der ein Foto von kaputter russischer Ausrüstung gemacht habe und deshalb gefoltert worden sei, so der Bericht weiter.

„Wir haben zum ersten Mal die Folter von Kindern aufgezeichnet“, sagte der Menschenrechtskommissar Lubinets Angaben von Kyiv Independent zufolge. „Ich dachte, dass der Tiefpunkt nach Butscha und Irpin nicht übertroffen werden könnte. Aber wir haben wirklich den Tiefpunkt in Cherson erreicht.“ Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

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