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Österreich-Wahl: Prognose bestätigt Umfragen - Kurz' ÖVP vor SPÖ und FPÖ

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Von: Florian Naumann, Richard Strobl, Magdalena Fürthauer

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Spitzenkandidaten der Österreich-Wahl 2019: Von links Peter Pilz (Liste Jetzt), Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP), Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Werner Kogler (Grüne) und Norbert Hofer (FPÖ).
Spitzenkandidaten der Österreich-Wahl 2019: Von links Peter Pilz (Liste Jetzt), Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP), Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Werner Kogler (Grüne) und Norbert Hofer (FPÖ). © picture alliance/dpa / Ronald Zak

Österreich hat den Nationalrat gewählt. Die ÖVP von Sebastian Kurz geht als Sieger hervor und bestätigt die guten Werte aus den Umfragen.

21.55 Uhr: Die konservative ÖVP hat bei der Parlamentswahl in Österreich laut vorläufigem Endergebnis ohne Briefwähler 38,4 Prozent der Stimmen erhalten. Auf die SPÖ entfielen demnach 21,5 Prozent der Stimmen, auf die FPÖ 17,3 Prozent. Die Grünen konnten demnach 12,4 Prozent der Wähler überzeugen und springen damit deutlich über die Vier-Prozent-Hürde, an der die Partei vor zwei Jahren noch gescheitert war. Ebenfalls ins Parlament geschafft haben es die liberalen Neos mit 7,4 Prozent, während die Liste Jetzt (1,9 Prozent) nicht erneut in den Nationalrat einzieht.

21.04 Uhr: Eine Hochrechnung von 21.04 Uhr zufolge kommt die ÖVP auf 37,1 Prozent, die SPÖ auf 21,7 Prozent, die FPÖ auf 16,1 Prozent, die Grünen auf 14 Prozent, die Neos auf 7,8 Prozent und JETZT auf 2 Prozent.

19.49 Uhr: Nach der letzten offiziellen Hochrechnung von 19.49 Uhr kommt die ÖVP auf 37,2 Prozent, die SPÖ auf 21,8 Prozent, die FPÖ auf 16 Prozent, die Grünen auf 14 Prozent, die Neos auf 7,8 Prozent und JETZT auf 2 Prozent.

19.06 Uhr: Eine neue Hochrechnung: Die ÖVP steht nun bei 37,2 Prozent, die SPÖ bei 21,7, die FPÖ nach wie vor bei 16, die Grünen bei 14 Prozent. JETZT erreicht 2 Prozent. Sonstige Parteien erreichen 1,3 Prozent. Lesen Sie hier den Kommentar des Münchner Merkurs* zum Wahl-Ergebnis.

18.09 Uhr: Es gibt eine neue Hochrechnung. Die ÖVP kommt demnach auf 37,1 Prozent, die SPÖ steht bei 21,8, die FPÖ nach wie vor bei 16, die Grünen erreichen 14 Prozent. In einem Kommentar aus Wien analysiert unsere Korrespondentin die Lage.

17.10 Uhr: Nach den letzten Umfragen kommt nun die erste Hochrechnung inklusive Briefwahlprognose. Demnach liegt die ÖVP bei 37,2 Prozent, die SPÖ bei 22, die FPÖ bei 16, für die Grünen reicht es zu 14,3 Prozent und die Neos kommen auf 7,4 Prozent. JETZT erreicht nur 1,8 Prozent. Wie Ex-Kanzler Kurz daraus seine neue Regierung basteln wird - man darf gespannt sein.

7.44 Uhr: Mit einem Kreuz auf dem Stimmzettel wählen die Österreicher ihre Partei. Es sind aber auch „Hakerln“ oder „Herzerln“ erlaubt, wie die „Kronen-Zeitung“ berichtet. In den Wahllokalen kann es aber nicht nur auf den Stimmzetteln selbst lustig zu gehen. Etliche Wahlhelfer schickten kuriose Geschichten aus den Wahllokalen ins Netz.

6.43 Uhr: Die ersten Wahllokale öffneten am Sonntag bereits um 06.00 Uhr, weitere sollten ab 7.00 Uhr folgen

Update vom 29. September, 6.08 Uhr: Die Österreicher wählen vier Monate nach dem skandalbedingten Ende der Koalition von konservativer ÖVP und rechter FPÖ ein neues Parlament. Insgesamt sind am Sonntag 6,4 Millionen Wähler ab 16 Jahren berechtigt, ihre Stimme abzugeben. Viele Wahllokale öffnen um sieben Uhr, um 17 Uhr ist Wahlschluss. Die vorzeitige Wahl wurde nötig, weil nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) das rechtskonservative Bündnis im Mai zerbrochen war.Geht es nach den Umfragen, ist die Wahl entschieden. Der Gewinner hieße Sebastian Kurz. Die konservative ÖVP des Ex-Kanzlers steht demnach vor einem Triumph, die SPÖ vor einem Tiefpunkt.

Aktuelle Umfragen zur Nationalratswahl 2019 in Österreich (alle Angaben in Prozent)

InstitutDatumÖVPSPÖFPÖGrüneNEOSJETZT
OGM/ServusTV26.09.20193422201282
Research Affairs/Österreich22.09.20193423211182
Unique Research/Heute14.09.20193322201382
OGM/Kurier14.09.20193522201182
Karmasin Research/Puls412.09.20193522191292
Market/Der Standard07.09.20193422211192
Unique Research/Profil24.08.20193620201291
OGM/Kurier14.08.20193523201182
Research Affairs/Österreich02.08.20193622201271
Unique Research/Profil13.07.20193720211191
IFES/Kronen Zeitung11.07.20193723191181
Hajek/ATV01.07.20193820201191
SORA/ORF19.06.20193821181281
OGM/Kleine Zeitung01.06.20193622211082
Wahlergebnis 201715.10.201731,526,9263,85,34,4

Letzte Umfrage zur Österreich-Wahl

News vom 28. September 2019: Am morgigen Sonntag wird in Österreich gewählt - Zeit für einen Blick auf die finalen Umfragen vor dem Wahlabend. Die letzte Erhebung haben das Institut OGM und der Sender Servus.TV geliefert. Darin gibt es im Vergleich zur vorausgegangenen Umfrage nur eine kleine Verschiebung - SPÖ und FPÖ werden jeweils einen Prozentpunkt schwächer notiert als noch wenige Tage zuvor vom Institut Research Affairs.

Insgesamt scheinen die Werte der Parteien aber recht stabil: Die ÖVP dürfte Wahlsiegerin werden, SPÖ und FPÖ bewegen sich auf Augenhöhe - mit leichten Vorteilen für die österreichischen Sozialdemokraten. Kommt es zu keinen riesigen Überraschungen, dann dürfte am Ende Sebastian Kurz‘ ÖVP die Qual der Wahl haben. Sowohl eine Neuauflage der hochumstrittenen Koalition mit der FPÖ, als auch eine „Große Koalition“ wären rechnerisch ohne Probleme denkbar.

Kurz ist der Umfrage übrigens auch der Kanzlerfavorit der Österreicher. 46 Prozent der Befragten bevorzugen den alten auch als neuen Kanzler. Abgeschlagen dahinter liegen SPÖ-Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner (22 Prozent) und FPÖ-Chef Norbert Hofer (15 Prozent). Unerwartete Ausschläge im tatsächliche Wahlergebnis scheinen gleichwohl nicht ausgeschlossen: Den Daten der Demoskopen zufolge sind rund 300.000 österreichische Wahlberechtigte noch unentschlossen.

Ein Insider hat Kurz unterdessen eindringlich vor einer der beiden wahrscheinlich Koalitions-Varianten gewarnt.

Umfragen zur Österreich-Wahl: Kurz und ÖVP könnten eigenes Ergebnis übertreffen - dann wird es eng

Update vom 24. September 2019: In der neuesten Umfrage zur Wahl in Österreich, von Research Affairs, gewinnt die ÖVP einen Prozent und bleibt mit 33 Prozent die stärkste Partei. Auch die SPÖ (23 Prozent) und die FPÖ (21 Prozent) können einen Prozent zulegen. Die Grünen verlieren zwei Prozent und liegen nur noch bei 11 Prozent. Die Neos (8 Prozent) und JETZT (2 Prozent) verändern sich nicht. 

Update vom 18. September 2019: In den neuesten Umfragen zur Nationalratswahl in Österreich schwindet der Vorsprung von Kanzler Kurz‘ ÖVP weiter. Die Partei liegt laut der neuesten Umfrage von Unique Research für Heute nur noch bei 33 % der Stimmen. In einer am gleichen Tag veröffentlichten anderen Umfrage kommt die ÖVP dagegen weiterhin auf 35 % (siehe Übersicht unten). Doch auch diese Zahl wäre im Vergleich zu den Umfragen aus dem Juni und Juli ein Verlust. 

Dennoch würde die ÖVP im Vergleich zur Wahl im Jahr 2017 auch mit 33 Prozent noch gewinnen. Damals kam man auf 31,5 % der Stimmen. 

Relativ konstant in den aktuellen Umfragen sind die SPÖ (22%) und die FPÖ (20%). Dagegen können die Grünen um zwei Prozentpunkte zulegen und landen nun bei 13 %. Die NEOS würden bei einer jetzigen Wahl 8 % und JETZT 2 % erhalten.

Alle Grafiken und Zahlen zur Österreich-Wahl finden Sie hier: Ergebnisse, Sitzverteilung und mögliche Koalitionen bei der Nationalratswahl im Überblick.

Nationalratswahl in Österreich 2019: Kann Kurz‘ ÖVP stärkste Kraft werden?

Wien - Am 29. September 2019 wählen die Österreicher ein neues Parlament. Grund dafür ist ein Video, das den damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf Ibiza zeigt. Er redet über Wasserprivatisierung, Vergabe staatlicher Aufträge, mögliche Wahlkampfhilfe durch eine russische Oligarchin - und löste damit eine wahre Regierungskrise aus. Kanzler Sebastian Kurz sprach sich daraufhin für Neuwahlen aus, auch im Parlament wurde der Regierung aus ÖVP und FPÖ das Vertrauen entzogen.

Nun deuten die Umfragen zur Nationalratswahl 2019 aber an, dass der jüngste Alt-Kanzler der österreichischen Geschichte und seine Partei von der Ibiza-Affäre profitiert haben dürften. 

Nationalratswahl in Österreich 2019: Reformen nach Regierungssturz - Kurz weiterhin beliebt

Seit Mitte Mai hat die Republik politisch turbulente Zeiten erlebt. Nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen Neuwahlen ausgerufen hatte, wurde umgehend eine Übergangsregierung gebildet. Ihr steht die erste Kanzlerin Österreichs, Brigitte Bierlein, vor. Währenddessen bilden sich im Parlament immer wieder neue Koalitionen, wodurch zuvor umstrittene Reformen wie das Rauchverbot in der Gastronomie verabschiedet wurden. Einer Umfrage der Kleinen Zeitung zufolge befürworten 86 Prozent der Österreicher die jüngsten Beschlüsse.

Doch ein Feind scheint geblieben zu sein: Sebastian Kurz. Sowohl SPÖ als auch FPÖ führen ihren Wahlkampf gegen den ehemaligen Kanzler, wegen einer Schredder-Affäre drohte Amtsvorgänger Christian Kern dem 32-Jährigen sogar mit einer Klage. Die Wähler scheinen von alldem unbeeindruckt zu sein. Jüngste Prognosen sehen Kurz und seine ÖVP bei der kommenden Nationalratswahl in Österreich klar vorne.

Aktuelle Umfragen zur Nationalratswahl 2019 in Österreich (alle Angaben in Prozent)

InstitutDatumÖVPSPÖFPÖGrüneNEOSJETZT
OGM/ServusTV26.09.20193422201282
Research Affairs/Österreich22.09.20193423211182
Unique Research/Heute14.09.20193322201382
OGM/Kurier14.09.20193522201182
Karmasin Research/Puls412.09.20193522191292
Market/Der Standard07.09.20193422211192
Unique Research/Profil24.08.20193620201291
OGM/Kurier14.08.20193523201182
Research Affairs/Österreich02.08.20193622201271
Unique Research/Profil13.07.20193720211191
IFES/Kronen Zeitung11.07.20193723191181
Hajek/ATV01.07.20193820201191
SORA/ORF19.06.20193821181281
OGM/Kleine Zeitung01.06.20193622211082
Wahlergebnis 201715.10.201731,526,9263,85,34,4

Umfrage zur Nationalratswahl in Österreich: ÖVP klar vor SPÖ und FPÖ

Dem Standard zufolge stufte die Mehrheit der Österreicher 2017 die ÖVP/FPÖ-Regierung unter Sebastian Kurz als gut für das Land ein. Trotz des Koalitionsbruchs zwei Jahre später scheint der 32-jährige Politiker als Parteichef so beliebt wie nie zuvor zu sein. Erreichte die ÖVP bei den letzten Wahlen noch 31,5 Prozent, dürfte die Partei einer Umfrage zur Wahl in Österreich mit deutlichen Gewinnen rechnen. Laut Zahlen der Tageszeitung Österreich von Anfang August könnte die ÖVP satte 36 Prozent der Stimmen ergattern.

Damit lägen alle anderen Parteien weit abgeschlagen hinter der Volkspartei. Sowohl der SPÖ als auch der FPÖ werden Verluste von um die fünf Prozentpunkte vorhergesagt. Demnach erreichten die Sozialdemokraten 22 Prozent, die Freiheitlichen 20 Prozent bei der kommenden Nationalratswahl. Dagegen könnte die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ trotz Ibiza-Affäre wieder zustande kommen. Doch wann gibt es eigentlich ein Ergebnis bei der Österreich-Wahl 2019?

Nationalratswahl-Prognosen in Österreich: Grüne könnten große Gewinner werden

Erfreulich dürften die aktuellen Umfrageergebnisse jedoch für die Grünen sein. Verpassten sie 2017 aufgrund der 4-Prozent-Hürde den Einzug in das österreichische Parlament, dürfte Parteichef Werner Kogler im September wieder jubeln. Den Prognosen zur Wahl in Österreich zufolge könnte die Partei bis zu zwölf Prozent der Stimmen bekommen. Für die im Nationalrat sitzenden NEOS verheißen die Umfragen ebenfalls Gutes, sie könnten mit sieben Prozentpunkten ihr Wahlergebnis von 2017 verbessern.

Großer Verlierer dürfte jedoch die Liste JETZT sein. Gegründet wurde sie kurz vor der letzten Nationalratswahl durch den ehemaligen Abgeordneten der Grünen, Peter Pilz. Mit knapp über vier Prozent schaffte es die Liste zwar ins Parlament, seither sorgen jedoch interne Streitereien für ein negatives Image. Nur ein Prozent der Wahlberechtigten würde den Umfragen zufolge bei der Nationalratswahl 2019 die Liste JETZT wählen.

Währenddessen dürfte sich Sebastian Kurz gemeinsam mit seiner Freundin Susanne Thier auf die Nationalratswahlen in Österreich vorbereiten. Doch auch in Sachsen wird 2019 der Landtag neu gewählt. Umfragen sehen Sachsens CDU klar vorne. Brandenburg steht ebenfalls vor einer Landtagswahl, Umfragen sagen mehrere mögliche Koalitionen ohne die AfD voraus.

Nach dem Wirbel um das Ibiza-Video und das Aus der Regierungskoalition von ÖVP und FPÖ gibt es in Österreich am 29. September Neuwahlen. Alle Infos dazu finden Sie in unserem Ticker zur Wahl in Österreich. Eine angestrebte erneute ÖVP-FPÖ-Koalition könnte schon vorab an einer vor allem für die FPÖ heiklen Frage scheitern

Während die Union in Deutschland in Untergangsstimmung versinkt, zeigt Kanzler Kurz in Wien eindrucksvoll, wie es als Volkspartei gelingt, konservativ denkende Wähler zu mobilisieren. Ein Kommentar von Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis*.

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Mit einem mächtigen Knall löste sich im Juli 2019 das Regierungsbündnis in Österreich auf. Wenn am Sonntag ein neuer Nationalrat gewählt wird, ist die Erinnerung noch frisch. Ein Bündnis aus ÖVP und FPÖ könnte wieder den Zuschlag erhalten.

mef

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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