München - Für seine große Jugendliebe, den TSV 1860, hat Savio Nsereko auf viel Geld verzichtet - weil er es sich leisten kann. Er berichtet, dass bei vielen Kollegen etwas falsch gelaufen ist.
Mit seinen fast 21 Jahren, morgen feiert er Geburtstag, hat Nsereko bereits jede Menge verdient. "Schon komisch", meint er im Gespräch mit dem "Kicker". Denn eigentlich kennt er ja den kaufmännischen Grundsatz, dass erst die Leistung und dann die Bezahlung kommt. "Bei mir ist es umgekehrt", gesteht der Offensiv-Allrounder.
Über so viel Selbstreflexion, dies auch auszusprechen, verfügen nur wenige seiner Kollegen. Das weiß er. Denn trotz seiner eigentlich noch recht jungen Karriere hat er viele Kollegen gesehen, die der schnelle Reichtum übersättigt hat. Solche Spieler "gibt es, da muss man ehrlich sein".
Er hingegen will anders sein. Lieber in der Heimat spielen und wohnen, und dabei den ein oder anderen Euro weniger verdienen, dafür glücklich sein. Das haben ihm der AC Florenz und die Löwen mit einem Leihgeschäft für ein Jahr plus Kaufoption ermöglicht. Ohne Gehaltseinbußen wäre es aber nicht gegangen.
"Wenn man den Fußball liebt und lebt, dann spielt das Geld keine Rolle", erklärt Nsereko. "Ich habe den unbedingten Willen. Weil ich es mir beweisen will. Ich weiß, was ich kann und bin überzeugt, dass ich es schaffe."