1. kurierverlag-de
  2. Sport
  3. Eishockey

EHC: Es riecht nach Sommerurlaub

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Keinen Grund zur Freude: EHC-Trainer Pat Cortina. © sampics

München - Für Sonntag, 20 Uhr, hatte der EHC München eine Fan-Party in der Champions Sportsbar angesetzt. Doch zum Feiern war gestern keinem zumute.

Der EHC hatte am frühen Abend das Schicksalsspiel gegen Berlin mit 2:4 verloren und liegt nun zwei Spiele vor Ende der Punktrunde sechs Punkte hinter Rang zehn. „Die Ausgangslage ist nun klar“, sagte Manager Christian Winkler: „Wir gewinnen die nächsten beiden Spiele und haben eine Chance auf die Playoffs. Sonst haben wir Urlaub.“

Gegen Meister Berlin war Gewinnen Pflicht – allerdings stand es nach drei Minuten schon 0:1 für die Gäste. Mads Christensen hatte per Schlittschuh getroffen. „Wieder ein saublödes Gegentor“, sagte Winkler, „unglücklich wie schon in den beiden letzten Spielen. Und wenn du dreimal in den Scheißdreck reinsteigst, pappt er.“

Der EHC spielte auf den Ausgleich, Berlin kam zu Konterchancen. Eine davon nutzte Andre Rankel zum 0:2, nach Fehler von Felix Petermann. Der Nationalspieler, bisher stets einer der stärksten EHCler, wirkte wie schon in Ingolstadt übermotiviert. Er sagte: „Ich habe bisher in meiner Karriere noch nie die Playoffs verpasst. Wenn es nicht läuft, fängst du zum Nachdenken an und kommst in dumme Situationen wie ich zweimal. Einer, der so intensiv spielt wie ich, hat es dann vielleicht noch schwerer.“

Da war harsche Einzelkritik seitens TV-Experte Hans Zach im Ingolstadt-Spiel nicht unbedingt hilfreich. „Ich schätze ihn sehr“, sagte Petermann, „aber es wäre besser, er würde im TV manchmal den Fuß vom Gas nehmen. Das war teilweise grenzwertig.“ Die Kollegen bauten ihn nach dem Berlin-Spiel gleich wieder auf. „Wir werden den Teufel tun und Felix an die Wand nageln“, sagte Winkler.

Der EHC biss sich nach einem Traumkonter ins Spiel zurück. Uli Maurer schoss das Anschlusstor (35.). Eine Minute später vergab der EHC im Drei-gegen-eins den Ausgleich. Die Halle jubelte über die Lebenszeichen. Der EHC war dran! Aber es war halt doch ein Spiel, wie es sie in dieser Saison zu viele gab: Kampf und Torchancen ja, Tore nein. Auch hinten war das Spiel des EHC zuletzt anfällig. Stockfehler, Fehlpässe, nachlässiges Wegdrücken vor dem Tor. „So eine Top-Mannschaft wie Berlin nutzt das eiskalt aus“, sagte Petermann.

Fünfzehn Minuten vor Ende staubte T.J. Mullock ab zum 3:1 aus Berliner Sicht. Neun Minuten vor Ende war es dann wieder Maurer, der mit dem 2:3-Anschlusstreffer den Münchner Hoffnung einhauchte! Doch er hatte in Mullock seinen Gegenspieler – der hämmerte vier Minuten vor Schluss den zweiten Sargnagel (56.)! Maurer sagt: „Bitter, dass es nicht gelangt hat. Aber wir sind besser als der Tabellenstand. Nach meinem Mathe-Leistungskurs kann ich rechnen, dass die Playoffs noch möglich sind. Solange werden wir kämpfen.“

wim

Auch interessant

Kommentare