EHC-Schafkopf-König Kink hat ausgespielt

München - Ob George Kink nächste Saison spielt, steht noch nicht fest. Bei den Münchnern wird er wohl keinen neuen Vertrag erhalten. Der EHC baut nach dem Vorrunden-Aus den Kader stärker um.
Martin Buchwieser steht voll im Saft. Für den EHC München ist die Saison zwar schon vorbei, doch der Stürmer muss sich fit halten fürs Nationalteam. Deshalb geht Buchwieser jetzt mit der Mannschaft des SC Riessersee aufs Eis, der noch gegen den Abstieg in der Zweiten Liga kämpft. Doch er trainiert auch noch zusätzlich. Ehrensache für George Kink, dass er da seinem Spezl aus Kindheitstagen als Trainingspartner hilft.
„Schorschi ist ein wahnsinnig positiver Typ“, sagt Christian Winkler, Manager des EHC. „Der lässt sich nie hängen.“ Kink war vor der Saison als dreizehnter Stürmer eingeplant, schaffte es aber in die feste Rotation und machte alle 52 Saisonspiele. Winkler lobt: „Er hat eine gute Saison gespielt.“
Kürzlich war Mannheim, eine der besten Mannschaften der Liga, zum Kurztrainingslager in Garmisch. Torwart Freddy Brathwaite, erzählt Kink lachend, traute seinen Ohren nicht, als er erfuhr, dass Kink nur ein einziges Saisontor erzielte – ausgerechnet gegen ihn. Der dreimalige kanadische WM-Teilnehmer erinnerte sich noch genau daran, wie Kink an ihm vorbeikurvte und dann einnetzte. Eiskalt.
Den Puck seines DEL-Premierentreffers hat er im Kinderzimmer in Garmisch aufbewahrt. „Ich hätte mehr Tore machen können und müssen“, sagt Kink. Es war allerdings erst seine erste Saison im Oberhaus. Da laufe alles eine Spur schneller ab als bei seinen Stationen zuvor. „Wie die Schlüsselspieler der Gegner und der eigenen Mannschaft spielen – das ist geil anzuschauen. Und noch besser, selbst gegen sie zu spielen.“
Ob Kink auch nächstes Jahr im Oberhaus spielt, steht noch nicht fest. Bei den Münchnern wird er wohl keinen neuen Vertrag erhalten – der EHC baut nach dem Vorrunden-Aus den Kader stärker um und will sich verjüngen. „Wenn Schorschi 22 oder 23 Jahre alt wäre, hätte er sicherlich gute Chancen“, sagt Winkler.
Wohin der Weg auch führt, es wird auf jeden Fall ein toller Sommer für den 29-Jährigen. Zum einen, weil der EHC-Schafkopf-König für seine Kartl-Runde ein Grillfest schmeißt. Zum anderen, weil er beim Sommertraining mit Bruder Markus gute Argumente auf Lager hat: Vor Weihnachten hatte Markus mit seinen Mannheimern zweimal das Bruderduell gewonnen.
Dann glichen die Münchner die Serie noch aus. „Den Punkten nach steht es aber 7:5 für uns, weil wir einmal erst in der Verlängerung verloren haben“, sagt George Kink. „Da werde ich im Sommer noch den einen oder anderen Spruch mehr auspacken.“
Martin Wimösterer