Heimweh! Schymainski verlässt den EHC

München - Stürmer Martin Schymainski wechselt innerhalb der DEL vom EHC München zu seinem Ex-Klub Krefeld Pinguine. Ihn plagt das Heimweh. EHC-Manager Christian Winkler hat Verständnis.
Kürzlich ließ sich Martin Schymainski „Ruhrpott“ in den solariumgebräunten Oberarm tätowieren. Ein Sinnbild für das Heimweh, das den EHC-Stürmer bisweilen plagte. Der Duisburger wechselt nun nach Krefeld. Das liegt zwar nicht im Pott, sondern im Rheinland. „Aber dat ist umme Ecke. 20 Minuten sind es von der Krefelder Eishalle nach Hause.“
Ein Blick ins Allerheiligste des EHC München
Schymainski ist dann am besten, wenn er sich rundum geborgen fühlt. In München war das lange der Fall. Die Entscheidung, zu wechseln, sei ihm daher „nicht leicht gefallen“, er habe zwei Monate gegrübelt. Schymainski reifte hier zum Nationalspieler und DEL-Crack. Doch gegen Ende hatte er „keinen Spaß mehr“.
Er wurde in die vierte Reihe degradiert. In Überzahl, in der er im Vorjahr sieben Tore schoss, durfte er die ganze Saison über nicht ran. „Normalerweise beiße ich mich überall durch.“ Aber das wirkte wie eine Maulsperre für den Pitbull, wie Schymainski wegen seiner bissigen Spielweise genannt wird.
Das 1,70-Meter-Kraftpaket will nicht mehr als „quadratisch, praktisch, gut“ oder „kleines, starkes Schymmi“ dargestellt werden und sagt: „Ich bin jetzt älter und habe meine Leistungen gebracht.“ Er will als Spieler gesehen werden. Nicht als Kampfzwerg, nicht als Kabinenkasperl – bloß, weil er auf seine Art entspannter ist.
Und gar nicht mehr will er das verruchte Muskeltraining-Foto von Kevin Lavallee in seinem Spind thematisieren. Ein Scherz der Mannschaft für die dicken Kumpels war das. Nach Schymainskis Ansicht hatte eine Zeitung das so dargestellt, als verbinde die beiden mehr – wo Frauenschwarm Schymainski doch Frauen mag. Man darf daher Christian Winkler nicht missverstehen, wenn der EHC-Manager von „einer besonderen Beziehung“ zu Schymainski spricht. „Martin kam aus Augsburg zu uns, da hatte er einen Karriereknick. Bei uns hat er das geleistet, was wir uns gewünscht haben. Sein Weggang ist ein schwer zu kompensierender Verlust. Ich verstehe ihn aber. Heimweh tut mehr weh als Zahnweh.“
Martin Wimösterer