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Rätselhafter Leclerc-Crash: Log der Ferrari-Pilot fürs Team? „Würde ich nicht ausschließen“

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Von: Marius Epp

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Charles Leclerc nahm die Schuld für seinen Crash in Frankreich sofort auf sich. Doch war es wirklich sein Fahrfehler? Daran gibt es immer noch Zweifel.

Le Castellet – Es taugt als Sinnbild für die bisherige Ferrari-Saison in der Formel 1: Vor etwas mehr als zwei Wochen setzte Charles Leclerc seinen Boliden beim Großen Preis von Frankreich in Führung liegend in die Wand. Schnell, aber fehlerbehaftet – das gilt 2022 sowohl für die Fahrer als auch das Team der Scuderia.

Das große Potenzial des Wagens wurde aufgrund von Strategiefehlern, technischen Versagens oder Fahrfehlern nicht abgerufen, weshalb es für den WM-Titel in diesem Jahr wohl nicht reicht. Fahrfehlern wie jenem von Leclerc in Frankreich. Doch obwohl der Monegasse sofort die Schuld auf sich nahm, wird in der Rennsport-Szene immer noch diskutiert, ob nicht doch ein Problem am Auto ursächlich für den Crash war.

Formel 1: Leclerc-Entschuldigung nur ein Vorwand? Experte ist sich sicher

Die meisten Experten gingen zunächst von einem Defekt am Auto aus, bevor Leclerc sich selbst die Schuld gab. Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck bezeichnete den Crash im Interview mit Eurosport als „Rätsel“.

Charles Leclerc unterhält sich mit einem Ferrari-Crewmitglied.
Charles Leclerc und Ferrari gaben in dieser Saison nicht immer ein glückliches Bild ab. © IMAGO/Marco Canoniero

Der 71-Jährige ist sich sicher, dass es nicht Leclercs Fehler war, der das Auto aus der Balance brachte: „Wenn man sich den Unfall hundertmal anschaut: Das Übersteuern kam nicht von ihm. Ich kann mir vorstellen, dass er vom Team angewiesen wurde, zu behaupten, dass er einen Fehler begangen hat, obwohl ein Problem am Auto vorlag. Das würde ich nicht ausschließen“, sagte er.

Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck: Bei Ferrari „herrscht enormer Druck“

Den Grund lieferte er gleich mit: „Dort herrscht enormer Druck.“ Damit hat Stuck nicht ganz unrecht, denn oft genug hat sich gezeigt, dass der aktuelle Ferrari ein Siegerauto sein kann. Trotzdem liegt Charles Leclerc satte 70 WM-Punkte hinter dem Führenden Max Verstappen (zur Fahrerwertung).

Ob es in dem Fall die „Stallorder“ zwischen Ferrari und Leclerc tatsächlich gegeben hat, ist reine Spekulation, es gibt keinerlei Hinweise darauf. Die Worte des Fahrers hörten sich jedenfalls nicht einstudiert an, in seinem Ausdruck war zu sehen, wie sehr er mit sich haderte. „Es bringt nichts, auf einem hohen Level zu performen, wenn ich solche Fehler mache“, sagte Leclerc. „Es war kein technisches Problem. Zumindest weiß ich davon nichts.“ (epp)

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