Streit um Formel-1-Einstieg: Zwischen VW-Töchtern Audi und Porsche kracht‘s

Der VW-Konzern plant den Einstieg in die Formel 1. Doch jetzt gibt es Zoff zwischen den Töchtern Audi und Porsche – die beiden ziehen wohl nicht an einem Strang.
Wolfsburg/Ingolstadt/Stuttgart – Die Formel 1* darf sich aller Voraussicht nach auf zwei neue deutsche Teams freuen: VW plant den Einstieg in die Königsklasse des Motorsports mit den Töchtern Audi* und Porsche*.
Der VW-Aufsichtsrat soll laut dem Business Insider bereits in der kommenden Woche grünes Licht für das Milliardenprojekt geben. „Projekt Speed“ sieht Berichten zufolge folgendermaßen aus: VW will ab 2026 mit zwei Teams der Tochtermarken Audi und Porsche einsteigen. Intern läuft aber nicht alles reibungslos.
Volkswagen Aktiengesellschaft |
Gründung: 28. Mai 1937 in Berlin |
Vorstandsvorsitzender: Herbert Diess |
Umsatz: 222,88 Milliarden Euro (2020) |
Tochtergesellschaften (u. a.): Audi, Porsche, Seat, Skoda, Lamborghini, Bentley, Ducati, MAN |
Formel 1 bald mit Audi, Porsche oder beiden?
Eigentlich wollten Audi und Porsche gemeinsam einen Antriebsstrang entwickeln, um Ressourcen zu sparen. Doch dieser Gedanke wurde offenbar längst ad acta gelegt und ist einem Konkurrenzdenken gewichen. „Das Verhältnis von Audi-Chef Markus Duesmann und Porsche-Chef Oliver Blume ist angespannt“, zitiert der Business Insider eine Quelle aus Aufsichtsratskreisen.
Demnach warf Duesmann Porsche-Boss Blume vor, ihn hintergangen zu haben. Porsche kündigte nämlich an, eine exklusive Partnerschaft mit Red Bull* eingehen zu wollen – das wertete Audi als Affront. „Duesmann wirkte sichtlich angefasst“, soll ein Top-Manager gesagt haben. Der Grund: Duesmann ist ein Motorsport-Fachmann und trieb das Formel-1-Projekt schon lange an.
Formel 1: Neue Details zum VW-Einstieg
Dass mit VW etwas im Busch ist, ist in der Formel-1-Szene längst ein offenes Geheimnis. „Wartet ab und ihr werdet bald mehr wissen“, antwortete Formel-1-Boss Stefano Domenicali laut der Bild auf eine entsprechende Frage. Offenbar haben die Aufsichtsräte von Audi und Porsche die Pläne bereits abgenickt, spätestens im Sommer soll mit der Verabschiedung des neuen Öko-Reglements der Rennserie Klarheit herrschen.
Ein Insider soll gesagt haben: „Einige Fragen sind noch offen, wir sind aber sehr optimistisch.“ Dem Vernehmen nach sieht der Plan aktuell so aus: Während Porsche mit Red Bull einen Partner gewinnen möchte, der seine Stärken vor allem im Marketing hat, plant Audi nichts weniger als die Übernahme des britischen Traditionsrennstalls McLaren*, eine entsprechende Absichtserklärung sei schon abgegeben worden.
Fest steht: Insbesondere aus deutscher Sicht stehen in der Formel 1 spannende Jahre bevor. (epp) *tz.de und Merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA