Update vom 16. Januar, 18.12 Uhr: Die Zwischenrundengruppe I nimmt heute bei der Handball-EM 2020 richtig Fahrt auf. Im ersten Hauptrunden-Match in der Wiener Stadthalle gewann Titelverteidiger und Mitfavorit Spanien 31:25 gegen Tschechien.
Der Europameister von 2018 ist damit auf dem besten Weg ins EM-Halbfinale. Und das Ergebnis ist erstmal gut für das DHB-Team. Ab 18.15 Uhr treten Kroatien und EM-Gastgeber Österreich gegeneinander an.
Und um 20.30 Uhr beschließt das Duell Weißrussland gegen Deutschland diesen Spieltag - hier im Live-Ticker.
Update vom 16. Januar, 17.15 Uhr: Das DHB-Team hofft auf deutlich mehr deutsche Fans in Wien als noch in Trondheim.
Und tatsächlich, das Video, dass die deutsche Nationalmannschaft vor dem ersten Hauptrundenspiel gegen Weißrussland bei Social Media teilte, macht Mut für die Partie heute Abend in der Wiener Stadthalle.
Update vom 16. Januar, 16.55 Uhr: Liebesgrüße nach Norwegen - nicht! Fabian Böhm hat die Stimmung am deutschen EM-Spielort während der Vorrunde kritisiert, konkret, die Atmosphäre im norwegischen Trondheim.
„Jeder, der mal vor einer gewissen Zuschauerzahl gespielt hat, weiß, dass es gut tut, wenn es emotionaler in der Halle ist. Das war in Trondheim ein Totentanz in der Halle, ohne das als Ausrede zu nehmen. Bei den norwegischen Spielen war voll, aber sonst war die Halle leer. Punkt“, sagte Böhm nach der Weiterreise des DHB-Teams nach Österreich.
Der Rückraumspieler freut sich nun auf die vier Partien der Hauptrunde in der Wiener Stadthalle: „Wir freuen uns jetzt einfach, wenn wir nach Wien kommen, und die Halle voll ist. Ich hoffe, dass viele Deutsche da sind.“
Und die eigenen Leistungen bisher? Böhm sprach von „Schwankungen in unserem Spiel. Wir hatten viele gute Phasen, aber auch sehr, sehr viele schlechte Phasen in unserem Spiel. Das müssen wir deutlich minimieren“, meinte der 30-jährige Brandenburger.
Der Rückraumshooter der TSV Hannover-Burgdorf sagte weiter: „Wir haben eine große handballerische Qualität in unserer Mannschaft. Und wenn sich jeder auf seine individuelle Qualität besinnt, hilft das dem System und der Mannschaft. Dann werden wir wieder mehr erfolgreich sein.“
Update vom 16. Januar, 16.20 Uhr: Deutschland tut sich bei der Handball-EM 2020 schwer, aber andere Handball-Nationen erlebten ein totales Fiasko.
So ist nach Rekord-Weltmeister Frankreich auch der amtierende Weltmeister Dänemark aus dem Turnier ausgeschieden. Die Mannschaft um Superstar Mikkel Hansen gewann zwar das abschließende Spiel in Vorrundengruppe E 31:28 gegen Russland, doch Ungarn bezwang Island 24:18, weswegen die Dänen nach zuvor nur einem Punkt aus zwei Spielen ausschieden.
Der Schock sitzt tief! „Vom WM-Triumph zum totalen EM-Fiasko“, schrieb die Zeitung Berlingske. Ein Debakel erlebte auch Polen. Die Osteuropäer waren bei Olympia 2016 noch Gegner des DHB-Teams im Spiel um Bronze - diesmal schied die Mannschaft mit nicht einem einzigen Punkt aus.
Und was macht Deutschland heute gegen Weißrussland?
Update vom 16. Januar, 12.58 Uhr: Die deutschen Handballer kämpfen am Donnerstagabend um wichtige Punkte in der Zwischenrunde. Auf dem Weg zum EM-Halbfinale heißt die erste Hürde Weißrussland.
Wie geht die Mannschaft von Christian Prokop mit den offensivstarken Osteuropäern um? Ein Sieg ist für die DHB-Auswahl Pflicht, um sich weiterhin Chancen auf die Vorschlussrunde auszurechnen. Währenddessen steht der Bundestrainer schon unter Druck - eine Analyse gibt es auf tz.de*.
München/Wien - Die Handball-EM 2020 in Schweden, Norwegen und Österreich ist in vollem Gange, da ist schon eine Diskussion um den Job von Bundestrainer Christian Prokop entbrannt.
Dabei geht es für Deutschland jetzt um die Rest-Chance auf das EM-Halbfinale. Den Anfang macht am Donnerstagabend in der Wiener Stadthalle das Hauptrunden-Spiel gegen Weißrussland.
Insgesamt vier Spiele stehen in der Zwischenrunde an. In dieser ist für das DHB-Team die Devise klar: Die Mannschaft von Prokop muss jedes Spiel gewinnen, ansonsten war es das mit dem Semifinale bei der Europameisterschaft.
Doch bereits die erste Aufgabe hat es wahrlich in sich: Weißrussland gehört nicht zu den Top-Nationen, sucht sein Heil aber ausschließlich im Angriff und opfert dafür weitgehend die Abwehrarbeit, was sich in den bisherigen Ergebnissen manifestierte: 35:30 gegen Serbien und 36:27 gegen Montenegro. Einzig das 23:31 gegen Kroatien fiel aus der Reihe.
Die deutschen Kontrahenten in Zwischenrundengruppe I (in Wien):
1. Kroatien, +8 Tore, 2 Punkte
2. Spanien, +7 Tore, 2 Punkte
3. Österreich, +3 Tore, 2 Punkte
4. Tschechien, -3 Tore, 0 Punkte
5. Deutschland, -7 Tore, 0 Punkte
6. Weißrussland, -8 Tore, 0 Punkte.
In die Rechnung fließen alle Spiele mit ein, die die qualifizierten Teams bei der Handball-EM bislang gegeneinander bestritten haben - also auch das schwache 26:33 des DHB-Teams gegen Spanien in der Vorrunde.
Wegen emotionsloser Ansprachen im DHB-Team auf der Platte und einzelner umstrittener Personalentscheidungen, ist der Druck auf den Bundestrainer schon gestiegen.
„Man sieht, dass wir Defizite haben, und diese sind nicht unerklärbar“, meinte der 41-jährige Ostdeutsche vor der Partie in der Wiener Stadthalle: „Wir haben einige Absagen und müssen im Angriff unter Stresssituationen neue Lösungen finden, neue Leute in Verantwortung bringen.“
Druck kommt auch von außen, zum Beispiel von arrivierten deutschen Handballern der Vergangenheit. „Ich erhoffe mir mehr von den deutschen Leistungsträgern. Keiner von ihnen ist bisher in Idealform gewesen“, sagte zum Beispiel Henning Fritz bei t-online.de: „Sie selbst wissen am besten, was noch fehlt. Ob Uwe Gensheimer, Andreas Wolff oder Hendrik Pekeler. Sie alle können weitaus mehr, als sie bisher gezeigt haben.“
Der Weltmeister von 2007 meinte weiter: „Es wäre gut, wenn der Bundestrainer Andi Wolff die Chance gibt, von Anfang an zu spielen. Er ist ein Typ, der präsent sein möchte und zeigen will, was er kann. Dann ist seine Motivation besonders hoch. Wenn der Bundestrainer sich klar hinter ihn stellt und ihm das Vertrauen schenkt, ist seine Position als Nummer Eins gestärkt.“
Ein Vorteil: Der 28-jährige Wolff kennt den besten Schützen der Weißrussen sehr gut, Artsem Karalek. Der Kreisläufer spielt gemeinsam mit Wolff beim polnischen Spitzenteam Vive Kielce.
Weißrussland gegen Deutschland: Jetzt geht es um das EM-Halbfinale. Wir sind am Donnerstagabend ab 20.30 Uhr live für Sie dabei.
pm