Bevor der Mann und acht weitere infizierte Reisende Anfang Juli aus Indien in ihre Heimat zurückgekehrt waren, galt Fidschi mit seinen mehr als 900 000 Einwohnern mehrere Wochen lang als Corona-frei. Bis heute gibt es 27 bestätigte Infektionen, 18 Betroffene sind wieder gesund. Andere Pazifikinseln - darunter Tuvalu, Vanuatu und Samoa - sind einige der wenigen Regionen der Erde, die bislang keinen einzigen Corona-Fall gemeldet haben.
In Vietnam ist erstmals ein Mensch in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Das gab am Freitag die Regierung in dem
südostasiatischen Land bekannt, das bisher als sehr erfolgreich im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt. Der gestorbene Patient war am 9. Juli ins Krankenhaus gebracht worden. Berichten zufolge war er über 70 Jahre alt und litt an
mehreren Vorerkrankungen.
Jedoch gibt es schon seit Tagen Angst vor einer zweiten Welle: In der Küstenstadt Da Nang waren am vergangenen Wochenende erstmals wieder Infektionen verzeichnet worden, nachdem Vietnam fast 100 Tage lang keine lokale Ansteckung mit dem Coronavirus gemeldet hatte. Mittlerweile gibt es auch Neuinfektionen in der Hauptstadt Hanoi.
Update vom 31. Juli, 12.23 Uhr: In Indien ist die Zahl der Corona-Todesfälle auf über 35.000 gestiegen. Damit hat das Land nun weltweit die fünftmeisten Todesfälle hinter den USA, Brasilien, Mexiko und Großbritannien. Innerhalb von 24 Stunden seien 779 Menschen an Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Gesamtzahl der Todesfälle sei damit auf 35.747 gestiegen. Die Zahl der Infizierten in Indien liegt bei 1,63 Millionen. Mehr registrierte Fälle gibt es nur in den USA und Brasilien.
In Australiens Millionenmetropole Melbourne war vor drei Wochen ein strikter Lockdown bis zum 19. August ausgerufen worden. Daniel Andrews, Premierminister des Staates Victoria, schloss jedoch nicht aus, dass die Maßnahme verlängert werden könnte. Behörden zufolge hält sich jeder vierte mit dem Coronavirus infizierte Australier nicht an die Vorschriften und geht weiter unter Menschen.
Laut Andrews seien bei einer Überprüfung von mehr als 500 Personen durch Gesundheitsinspektoren, 130 nicht zu Hause gewesen - unter anderem weil sie zur Arbeit gegangen waren. „Um Himmels willen, wenn Sie das Virus haben, müssen Sie zu Hause bleiben“, betonte der Politiker.
Gegen 100 Menschen in Victorias Hauptstadt Melbourne werde ermittelt, weil sie die Lockdown-Regeln gebrochen hätten. Die Polizei habe bereits 124 Bußgelder in Höhe von bis zu 1300 australischen Dollar (790 Euro) verhängt, so Andrews. In Victoria wurden innerhalb von 24 Stunden 627 neue Fälle registriert, acht Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Dies
ist die zweithöchste Zahl nach dem Rekord von 723 Neuinfektionen vom Vortag.
In Simbabwe ist Landwirtschaftsminister Perrance Shiri infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das teilte der Präsident des Staates im südlichen Afrika, Emmerson Mnangagwa, am Donnerstag mit. In Simbabwe wurden bislang mindestens 2879 Corona-Fälle gemeldet, mindestens 41 Menschen sind gestorben. Das Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise und hatte bereits vor der Pandemie ein sehr schwaches Gesundheitssystem.
Update vom 30. Juli, 20.38 Uhr: Die Corona-Pandemie trifft Brasilien besonders hart. Auch der anfangs uneinsichtige Präsident Jair Bolsonaro hatte sich mit dem Virus infiziert. Kurze nachdem er bekannt gegeben hatte, die Infektion überwunden zu haben, wurde seine Frau Michelle positiv getestet. „Die First Lady Michelle Bolsonaro wurde an diesem Donnerstag positiv auf Covid-19 getestet“, bestätigte das Kommunikationsministerium in der Hauptstadt Brasília der Deutschen Presse-Agentur.
Am Samstag (25. Juli) verkündete Bolsonaro noch stolz auf Twitter, negativ auf das Virus getestet worden zu sein. Zwei Wochen zuvor hatte der Präsident bekannt gegeben, dass er sich mit dem Coronavirusinfiziert habe. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne im Palácio da Alvorada in Brasília, mehrere Tests fielen positiv aus. First Lady Michelle wohnt mit Jair Bolsonaro und den beiden Töchtern in der Präsidentenresidenz.
Update vom 30. Juli, 06.49 Uhr: Auch in Brasilien wurden neue Höchststände verkündet - sowohl bei den täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus wie auch bei den Todesfällen. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend (Ortszeit) 69.074 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2.552.265 Fälle registriert.
Auch die am Mittwoch neu gemeldeten 1595 Todesfälle sind ein neuer trauriger Rekord. Allerdings hatte der Bundesstaat São Paulo zuvor - nach einem Bericht der Zeitung „Folha de Sao Paulo“ aus technischen Gründen - seine Daten vom Dienstag zurückgehalten, was die tägliche Zählung etwas verzerrt. Mit den neu registrierten Todesfällen durchbrach Brasilien die Marke von insgesamt 90.000 Corona-Toten. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Todesfälle in der Corona-Pandemie verzeichnet.
Gleichzeitig öffnet Brasilien wieder 30 seiner Flughäfen für Ausländer. Eine entsprechende Regelung wurde am Mittwochabend (Ortszeit) im Amtsblatt „Diário Oficial“ veröffentlicht. Demnach müssen Touristen etwa vor einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen eine Krankenversicherung nachweisen, die in Brasilien gültig ist und den Zeitraum der Reise abdeckt. Eine Einreise aus der Luft über die Bundesstaaten Mato Grosso do Sul, Paraíba, Rondônia, Rio Grande do Sul und Tocantins sowie auf dem Land- oder Seeweg bleibt weiterhin und ohne weitere Begründung verboten.
Update vom 29. Juli 2020, 12.33 Uhr: In Israel ist die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen auf ein Rekordhoch gestiegen. 2093 Fälle sind am Vortag gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mit. Noch nie zuvor gab es so viele Fälle an einem Tag. Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe. Zum Vergleich: In Deutschland wurden in den vergangenen 24 Stunden 684 neue Corona-Fälle nach RKI-Angaben registriert.
Update vom 29. Juli 2020, 12.14 Uhr: In China steigt die Zahl der Corona-Infektionen weiter. In den vergangenen 24 Stunden habe es 101 neue Fälle gegeben, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Der Großteil der Fälle trat demnach in der nordwestlichen Provinz Xinjiang auf. Auch der Hotspot in der Hafenstadt Dalian im Nordosten bereitet den Behörden weiter Sorgen. Zuletzt waren in China Mitte April mehr als hundert Neuinfektionen binnen eines Tages registriert worden. Hier finden Sie die aktuellen Corona-Fallzahlen auf einen Blick.
Update vom 29. Juli 2020, 11.59 Uhr: Sydney ist zu einem Corona-Hotspot erklärt worden. Die australische Millionenmetropole (5,2 Millionen Einwohner) ist die Hauptstadt von New South Wales. Der Nachbar-Bundesstaat Queensland schottet sich daraufhin ab. Bürger aus Sydney dürfen die Grenze nach Queensland nicht mehr überqueren. Heimkehrende Bewohner aus Queensland müssen zwei Wochen in Quarantäne.
In Australien war bisher Melbourne (Bundesstaat Victoria) am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen. In Melbourne war vor drei Wochen ein neuer Lockdown ausgerufen worden, der mindestens bis zum 19. August dauern soll. Am Mittwoch gab es in Victoria ein positives Signal: Erstmals seit einer
Woche wurden dort weniger als 300 Neuinfektionen registriert.
Update vom 28. Juli 2020, 15.05 Uhr: China hat am Dienstag den höchsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen seit April verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden haben sich 68 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie die Behörden mitteilten. Sorgen bereitet den Behörden ein neuer Infektionsherd in der Hafenstadt Dalian, der sich bereits in mehrere Regionen des Landes ausgebreitet hat.
Die meisten Neuinfektionen wurden zwar bei Menschen in der nordwestlichen Region Xinjiang registriert. 57 Fälle meldeten die Behörden dort. Sechs weitere Fälle von Neuinfektionen gab es aber in Dalian in der nordöstlichen Region Liaoning.
Ein Ausbruch in der Hafenstadt war bereits vergangene Woche in einem Verarbeitungsbetrieb für Fisch und Meeresfrüchte gemeldet worden, die Zahl der Infektionen in Dalian stieg dort nun auf insgesamt 44 an. Bei zwölf weiteren Menschen in Dalian wurde das Coronavirus ohne Symptome nachgewiesen - in China werden Infizierte ohne Symptome getrennt gezählt. Die Behörden hatten am Sonntag angekündigt, alle sechs Millionen Einwohner von Dalian innerhalb von vier Tagen zu testen.
Wie die Behörden mitteilten, hat sich der Infektionsherd aus Dalian inzwischen auf neun weitere Städte in fünf Regionen ausgebreitet. Darunter ist die Provinz Fujian, deren Hauptstadt Fuzhou 1500 Kilometer entfernt von Dalian liegt. Die Behörden in Fuzhou erklärten, in den „Kriegsmodus“ schalten zu wollen, nachdem ein Coronavirus-Infizierter gemeldet wurde, der aus Dalian angereist war und keine Symptome zeigte. Die Maßnahmen sollten verstärkte Kontrollen von Reisenden einschließen.
Auch in Peking wurde ein neuer Fall bei einem aus Dalian kommenden Infizierten gemeldet, der keine Symptome zeigte. Daraufhin seien die die Bewohner des Gebäudes, in dem auch der Infizierte lebt, auf das Coronavirus getestet worden. In China liegen derzeit noch 391 Menschen wegen der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 im Krankenhaus. Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben in dem Land rund 83.959 Infektionen registriert, davon starben 4634 Menschen.
Update vom 27. Juli, 19.31 Uhr: Bei einer Online-Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte Notfallkoordinator Michael Ryan am Montag: „Die langfristige Schließung der Grenzen sei keine nachhaltige Strategie für die Weltwirtschaft, für die Ärmsten der Welt oder für irgendjemand anderen." Außerdem seien geschlossene Grenzen kein geeignetes Mittel die Corona-Pandemie einzudämmen. Einzelne Länder langfristig abzuschotten, sei auch nur schwer umsetzbar, so Ryan. „Volkswirtschaften müssen wieder öffnen, Menschen müssen zur Arbeit, der Handel muss wieder aufgenommen werden.“
Außerdem gab der Notfallkoordinator zu, dass eine globale Strategie im Umgang mit dem Coronavirus nicht umsetzbar sei. Jedes Land müsse auf lokale Herde individuell reagieren, so Ryan. Entscheidend sei den „Druck auf das Virus" aufrechtzuerhalten. Zu große Lockerungen könnten zu einem Neuanstieg Infektionszahlen führen.
Update vom 27. Juli, 12.02 Uhr: Nach drei neuen Corona-Infektionen in der Küstenstadt Da Nang lassen die vietnamesischen Behörden 80.000 Menschen aus der Millionenmetropole ausfliegen. Bei den meisten handele es sich um inländische Touristen, die in den nächsten Tagen mit Hunderten Flügen in elf vietnamesische Städte gebracht werden sollen, berichteten staatliche Medien am Montag. Auch öffentliche Veranstaltungen, Feste und religiöse Zusammenkünfte wurden in Da Nang wieder verboten. Zuvor hatte das südostasiatische Land fast 100 Tage lang keine lokale Infektion mit dem Coronavirus gemeldet.
Update, 13.51 Uhr: Australien hat am heutigen Sonntag (26. Juli) so viele Corona-Tote wie nie zuvor gemeldet. Zehn Menschen zwischen 40 und 80 Jahren seien binnen 24 Stunden an den Folgen von Corona-Infektionen gestorben, gab der Regierungschef des stark betroffenen Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, bekannt. Das ist laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP die höchste Zahl von neu hinzugekommenen Todesfällen in Australien seit Beginn der Pandemie.
Die Behörden in Victoria meldeten zudem 459 neue Ansteckungsfälle - am Samstag (25. Juli) waren noch 357 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Bundesstaat mit der Millionenmetropole Melbourne ist weitgehend vom Rest des Landes abgeriegelt, in Melbourne wurden Ausgangsbeschränkungen und eine Maskenpflicht verhängt. Zunächst hatte Australien die Ausbreitung des Coronavirus erfolgreich eingedämmt. Bereits im April gab die Regierung Entwarnung, im ganzen Land wurden die Corona-Regeln wieder gelockert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Coronavirus-Infektionen in Australien liegt inzwischen bei rund 14.000.
Update vom 26. Juli, 8.31 Uhr: Einen ersten Corona-Verdachtsfall hat es offenbar in Nordkorea gegeben. Eigenen Angaben nach hat der Staat die an Südkorea grenzende Stadt Kaesong komplett abgeriegelt. In dem Fall handle es sich um einen früheren Überläufer, der am 19. Juli illegal die militärische Demarkationslinie zwischen beiden Staaten nach Nordkorea überquert habe, berichteten die Staatsmedien. Er stehe im Verdacht, sich infiziert zu haben.
Bei einem Dringlichkeitstreffen des Politbüros der Arbeiterpartei habe Machthaber Kim Jong Un für das betroffene Gebiet den Notstand ausgerufen. Sollte das Virus bei der Person nachgewiesen werden, wäre es offiziell der erste Corona-Infektionsfall im isolierten Land. Nordkorea hatte bisher erklärt, es sei von Infektionen verschont geblieben.
Unterdessen sind neue Infektionszahlen in der Corona-Pandemie bekannt geworden. Weltweit haben sich inzwischen mehr als 16 Millionen Menschen infiziert. Bis Sonntagmorgen (26. Juli) wurden weltweit insgesamt 16.050.223 Infektionsfälle registriert, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorging. Mindestens 645.184 Menschen starben demnach an den Folgen einer Infektion.
Die Ausbreitung des Erregers hat sich zuletzt stark beschleunigt: Mehr als fünf Millionen der neuen Fälle, also fast ein Drittel aller Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie, wurden seit dem 1. Juli verzeichnet.
Update vom 25. Juli, 15.30 Uhr: Der Iran ist in der Coronavirus-Pandemie schwer gebeutelt. Präsident Hassan Ruhani
hat Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Krise in seinem Land jetzt gedämpft.
Die Menschen sollten nicht annehmen, dass das Problem kurzfristig und in ein paar Wochen gelöst sei, sagte Ruhani an diesem Samstag. Solange kein wirksamer Impfstoff hergestellt worden sei, werde Covid-19 bleiben. „Wir sollten längerfristig denken und uns jetzt schon auf das nächstes Jahr vorbereiten“, meinte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.
Update vom 25. Juli, 13 Uhr: Die Corona-Pandemie ist weltweit omnipräsent, da warnt das RKI schon vor dem nächsten gefährlichen Virus - dem West-Nil-Virus. Aus zwei Bundesländern werden Infektionen gemeldet.
Update vom 25. Juli, 10.20 Uhr: Alarmierende Zahlen zur Coronavirus-Pandemie! Noch nie seit Beginn der Corona-Krise sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen mit der heimtückischen Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet worden wie an diesem Freitag (24. Juli).
Insgesamt waren es 284.196 Fälle, teilte die WHO mit. Mit Abstand die meisten Infektionen verzeichneten die USA und Brasilien, jeweils mehr als 67.000. In Indien waren es fast 50.000, in Südafrika 13.000.
Update vom 24. Juli, 12.45 Uhr: Mexiko hat einen Rekord bei den Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. Binnen 24 Stunden seien mehr als 8400 neue Infektionsfälle hinzugekommen, teilte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag (Ortszeit) mit. Landesweit wurden damit inzwischen mehr als 370.000 Corona-Fälle nachgewiesen.
Die Zahl der Todesfälle stieg den Angaben zufolge um 718 Fälle auf mehr als 41.900. Gemessen an den Todesfällen durch das neuartige Coronavirus ist Mexiko das am viertschwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Auf den ersten drei Plätzen stehen die USA, Brasilien und Großbritannien.
Der nach eigener Aussage mit dem Coronavirus infizierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist mit dem Motorrad auf dem Gelände der Präsidentenresidenz spazieren gefahren und hat sich ohne Maske mit Angestellten unterhalten, die dort arbeiteten. Dies berichteten brasilianische Medien am Donnerstag.
Bolsonaro befindet sich in Quarantäne, nachdem er vor zwei Wochen gesagt hatte, ein Corona-Test beim ihm sei positiv ausgefallen. Der rechte Präsident führt die Amtsgeschäfte vom Palácio da Alvorada in Brasília aus. Nach Informationen des Kommunikationsministeriums vom Mittwoch war er ein weiteres Mal positiv getestet worden.
Nach den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagabend (Ortszeit) 59 961 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2 287 475 Fälle registriert. 84 082 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bislang gestorben.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird. Das Land hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so groß wie Deutschland. Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an verharmlost. Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus als „leichte Grippe“ und lehnte Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab.
In einem Gespräch mit Anhängern vor der Präsidentenresidenz am Donnerstag sagte er, dass eine Ansteckung mit dem Virus nicht verhindert werden könnte, außer in Fällen von extremer Isolation: „Wer in der Gesellschaft lebt, wird das Virus früher oder später bekommen. In dieser Hinsicht kann man den Tod nicht vermeiden.“
Update vom 24. Juli, 7.32 Uhr: In Dalian - eine Stadt in Nordost-China - kam es zu neuen Corona-Infektionsfällen. Das berichtete die staatliche Zeitung Global Times. Die Behörden stellen zwei neue Erkrankungen, sowie 15 Infizierte, bei denen keine Symptome erkennbar waren. Dem Bericht zufolge sind es die ersten Infektionen in der Stadt seit 111 Tagen.
Etwa 6,7 Millionen Menschen leben in Dalian. 17 Neuinfektionen erscheinen dazu verhältnismäßig wenig. Zum Vergleich: In München, wo etwa 1,4 Millionen Menschen zu Hause sind, wurden am 22. Juli 14 neue Corona-Fälle gemeldet, wie auf dem Stadtportal der Landeshauptstadt berichtet wird.
Die örtlichen Behörden reagierten mit scharfen Maßnahmen auf die neuen Fälle. Kindergärten wurden geschlossen und in betroffenen Gebieten der Stadt sollten zudem Corona-Tests bei möglichst vielen Menschen durchgeführt werden. Für einige Wohngebiete wurde ein Lockdown verhängt. China hat das Coronavirus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Jedoch kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen in verschiedenen Landesteilen, auf die in der Regel mit strengen Maßnahmen reagiert wird. Neben der Stadt Dalian kämpfen die Region Xinjiang im äußersten Westen des Landes sowie die Sonderverwaltungsregion Hongkong derzeit mit Ausbrüchen.
Update vom 23. Juli, 13.08 Uhr: Im Bundesstaat Victoria in Australien häufen sich die Corona-Fälle. Wie der britische Guardian berichtet, melden die Behörden des Staats, in dem die Millionenstadt Melbourne liegt, bereits am dritten Tag in Folge einen neuen Tageshöchstwert. Dieser lag zuletzt bei 403 Neuinfektionen. Um das Virus einzudämmen, haben die australischen Behörden ein neues Vorgehen angekündigt. Jeder Bürger, der als Verdachtsfall gilt und auf sein Testergebnis wartet, aber es sich nicht leisten kann, sich krank zu melden, erhält 300 australische Dollar (umgerechnet etwa 185 Euro). Wer positiv getestet wird, erhält zudem 1.500 australische Dollar (etwa 923 Euro).
Update vom 23. Juli, 7.19 Uhr: Angesichts der Corona-Krise wirbt die UN-Entwicklungsagentur UNDP für ein zeitlich begrenztes Grundeinkommen für knapp drei Milliarden Menschen weltweit. Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, könnten mit dem Grundeinkommen während der Pandemie Zuhause bleiben. Das könnte die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen.
Für 2,7 Milliarden Betroffene in 132 Entwicklungsländern würden dafür pro Monat mindestens 199 Milliarden Dollar benötigt. „Beispiellose Zeiten erfordern beispiellose soziale und wirtschaftliche Maßnahmen. Die Einführung eines vorübergehenden Grundeinkommens für die ärmsten Menschen der Welt hat sich als eine Option herausgestellt. Dies schien noch vor wenigen Monaten unmöglich zu sein“, sagte UNDP-Chef Achim Steiner.
Dabei geht es um Menschen, die ihren Unterhalt oft in der informellen Wirtschaft verdienen und es sich trotz der Gesundheitsrisiken nicht leisten können, Zuhause zu bleiben. Der Entwicklungsagentur zufolge wären die Maßnahmen dringend notwendig und durchführbar. Das Geld könnte von der Schuldenrückzahlung der Entwicklungs- und Schwellenländer umgeleitet werden.
„Ein vom UN-Generalsekretär geforderter umfassender Schuldenstillstand für alle Entwicklungsländer würde es den Ländern ermöglichen, diese Mittel vorübergehend in Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Krise umzuwandeln“, meint die UNDP.
Update vom 22. Juli, 20.10 Uhr: Auch wenn in vielen teilen Mitteleuropas nicht mehr viel von den Folgen der Coronavirus-Pandemie* zu spüren ist, breitet sich das Virus weiterhin rasant auf der Welt aus, zuletzt beschleunigte sich die Verbreitung gar. Nun erreichten die weltweiten Infektionszahlen laut den Daten der Johns-Hopkins-Universität eine beunruhigende Marke.
Global wurden inzwischen über 15 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Virus registriert. Alarmierend ist dabei, dass Ende Juni - also sechs Monate nach Pandemie-Beginn in China, bereits die 10-Millionen-Marke geknackt wurde. In den vergangenen drei Wochen ist die Zahl der weltweiten Infektionen also um 5 Millionen gestiegen.
Besonders in Nord- und Südamerika sowie in Indien oder Südafrika breitete sich das Virus Sars-CoV-2 rasch aus. Bislang gab es weltweit 620.000 Todesfälle durch die Folgen es Virus, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst.
Die USA ist bislang am heftigsten von der Pandemie betroffen - knapp vier Millionen der bestätigten Ansteckungen wurden hier gemessen. Mit über 142.000 Covid-19-Toten erreichen die Vereinigten Staaten auch hier einen traurigen Spitzenwert. Im Süden und Westen des Landes wurden zuletzt Höchstwerte bei den Infektionen gemessen.
Auf die USA folgt Brasilien, wo die Lage immer ernster wird. 2,2 Millionen Personen sollen sich Infiziert haben, 81.000 Todesfälle sind zudem bisher registriert worden. Innerhalb des letzten Monats hat sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt.
Update vom 22. Juli, 14.45 Uhr: Einen Rekord bei der Ausbreitung des Coronavirus musste Australien am Mittwoch verzeichnen: Innerhalb von 24 Stunden seien landesweit 502 Neuinfektionen registriert worden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der Großteil dieser Infizierten lebt in der Millionenstadt Melbourne.
Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. „Am 9. Juni - vor nur sechs Wochen - haben wir lediglich zwei neue Fälle registriert. Das zeigt, wie schnell Ausbrüche auftreten und sich ausbreiten können“, sagte der leitende Gesundheitsbeamte Michael Kidd vor Journalisten.
Allein in Victoria, der am schlimmsten betroffenen Region, gab es nun seit Dienstag 484 Neuinfektionen - fast alle davon in Melbourne. In dem Bundesstaat im Südosten des Landes war nach einem Anstieg der Infektionszahlen vor zwei Wochen erneut ein sechswöchiger Lockdown verhängt worden.
In der Nacht zum Donnerstag tritt in der Metropole zudem eine allgemeine Maskenpflicht in Kraft. Bei Zuwiderhandeln drohen Geldbußen in Höhe von 200 australischen Dollar, das sind umgerechnet etwa 124 Euro. Fast ganz Victoria ist praktisch vom Rest des Landes abgeriegelt. Das US-Magazin Time sprach auf Twitter von einem „Kampf gegen die Spitze" in der Region:
In Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern stieg die Zahl der Corona-Infektionen damit auf knapp 13 000. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag bei 128.
Schlechte Nachrichten gibt es im Zusammenhang mit der Pandemie auch aus Israel: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist auch hier so hoch wie nie zuvor. Laut israelischem Gesundheitsministerium waren am Dienstag 1977 Fälle gemeldet worden. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown. Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Update vom 21. Juli, 21.58 Uhr: Die Impfstoff-Riege Brasiliens wird erweitert. Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen weiteren Test für einen Corona-Impfstoff zugelassen - diesmal mit deutscher Beteiligung.
Wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt „Diário Oficial“ am Dienstag hervorging, erlaubte die Anvisa dem Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer, Tests für eine Impfung gegen Covid-19 in Brasilien vorzunehmen.
Es ist bereits die dritte Erlaubnis dieser Art der Behörde, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Anfang der Woche hatte der chinesische Pharmakonzern Sinovac in Brasilien die entscheidende dritte Testphase seines Impfstoffs gestartet. Ein Impfstoff des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford, wird in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas schon seit Juni getestet.
Erstmeldung vom 21. Juli, 16.22 Uhr: München - Die Corona-Pandemie hat die Welt nun schon seit etwa einem halben Jahr im Griff. Ist die Gefahr gebannt? Blickt man auf die Lage in den hiesigen Covid-19-Brennpunkten*, muss diese Frage klar verneint werden. Aber auch an Orten, an denen sich die Situation zu entspannen schien, schnellten die Infektionszahlen zuletzt in die Höhe.
So reagierte Österreich am Dienstag (21. Juli) etwa mit Verschärfungen in puncto Maskenpflicht, während aus Ägypten oder dem Iran besorgniserregende Zahlen gemeldet wurden.
Am schlimmsten ist die Situation indes weiterhin in Brasilien, Indien sowie den USA. Dieses Trio weist laut Johns-Hopkins-Universität (JHU) knapp sechs Millionen Covid-19-Fälle auf. 5.950.238 der weltweit 14.735.331 Corona-Fälle kommen aus Brasilien, Indien oder den USA. Das sind mehr als 40 Prozent (Stand: 21. Juli, 16 Uhr).
Diese Zahlen wirken umso besorgniserregender, wenn man sich die Bevölkerungszahlen der Länder ansieht. Indien (1,353 Mrd.), Brasilien (209,5 Mio.) sowie die Vereinigten Staaten (328,2 Mio.) stellen ziemlich genau ein Viertel der Weltbevölkerung. Dennoch verzeichnen sie 40,3 Prozent der Corona-Fälle.
Dieses bedrohliche Bild spiegelt sich auch in der Statistik der Corona-Toten wider. Mit 249.116 Toten stellt das Trio auch hier mehr als 40 Prozent der weltweit registrierten 610.654 Fälle - nämlich 40,8.
In Brasilien sind seit Montag mehr als 80.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília hervorgeht, die sich mit denen der JHU decken. Demnach stieg die Zahl der Corona-Toten auf 80.120. Zuletzt waren täglich rund 1000 Todesfälle gemeldet worden, vergangene Woche durchbrach Brasilien die Marke von zwei Millionen bestätigten Infizierten.
Nur in den USA* wurden bislang mehr Infektionen und Todesfälle (140.915) in der Corona-Pandemie verzeichnet. Indien kommt auf eine vergleichsweise niedrige Zahl von 29.082 Verstorbenen.
Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften unterdessen aber noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bisher bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Im größten Land Lateinamerikas scheint ein Ende der Pandemie also nicht in Sicht - Stand jetzt gilt dies auch für Indien und die USA. (as) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerks.
Haben Wissenschaftler endlich einen entscheidenden Durchbruch bei der Corona-Forschung erlangt? Die Ergebnisse mehrerer Studien lassen hoffen.